Dienstag, 21. Februar 2017

Im Zeitplan

Ich kann nur ahnen, wie sehr mein Mann bewegt ist in einem Land, das nur Armut kennt. Malawi gehört tatsächlich zu einem der ärmsten Ländern der Welt. Umso schöner war es für mich zu hören, dass mit dem Bau alles gut klappt, die Männer eine gute Zeit miteinander haben und sie beide Dächer in 10 Tagen fertigbekommen.

Die Mauern wurden von den Einheimischen hochgezogen, das Dach ist ein Geschenk des Bautrupps. Gestern konnte ich kurz mit meinem Mann telefonieren und merkte schon, dass ihn das emotional ganz schön bewegt. In Exjugoslavien auf dem Land großgeworden weiß er, was Armut bedeutet. Aber in so einem Land bekommt dieses Wort nochmals eine ganz andere Bedeutung.




Gestern beim Tanzen fragte mich W., ob mein Mann das gelernt hätte. Nö, hat er nicht, aber irgendwie kann er alles. Ein paar Häuser hat er schon saniert, bei jedem etwas dazu gelernt und wurde dabei immer besser. Heizung installieren, Wasser- und Stromleitungen verlegen, Schornstein hochziehen, Böden fliesen, Parkett verlegen, Ständerwerke aus Rigips erstellen, Wände tapezieren und streichen, Fenster einbauen, Möbel aufbauen…..ich wüsste nicht, was er nicht kann. Nur ein Dach, das hat er noch nie gebaut. Na wurde dann ja auch mal Zeit.



Falls du dich jetzt fragst, wieso ich gestern ohne meinen Mann beim Tanzen war:

Unser Großer hat den Papa vertreten und wir hatten einen wundervollen, vor allen Dingen lustigen Abend mit Jive, Quickstepp, Disco-Fox, Rumba, Cha Cha, langsamer Walzer, Wiener Walzer, Slow Fox und Salsa.

hm

Montag, 20. Februar 2017

Mein Blind Date mit dem Leben

Gestern Abend ein Date mit zwei Freundinnen im Kino.

Eine wahre Begebenheit die von Mut, Ausdauer und einer positiven Lebenshaltung erzählt, absolut empfehlenswert. Sind es nicht die Mut machenden Geschichten, die uns motivieren? Wenn ein blinder junger Mann es schafft in einem Luxushotel eine Ausbildung zum Hotelfachmann zu absolvieren, sich und seine Träume nicht aufgibt, dann ist das für mich immer Hoffnung, dass du auch deine Träume verwirklichen kannst.


Was würde dich denn lebendig machen? Wofür schlägt dein Herz? Was macht dir Freude, was begeistert dich, wo stecken deine Fähigkeiten?

Du bist nicht geschaffen um in erster Linie zu putzen. Ok, das muss auch gemacht werden, ICH WEIß! Aber das Leben hat doch mehr zu bieten als nur aufstehen, Betten machen, frühstücken, Kinder für die Schule fertig machen, zur Arbeit fahren, einkaufen gehen, saugen, Staub wischen, Schriftkram erledigen, kochen, abwaschen, Vokabeln abfragen, Wäsche waschen, bügeln, deine Serie im Fernsehen schauen, im Internet surfen, ins Bett gehen, aufstehen, Betten machen, früh…..

Liebst du das was du tust?

Ja?

Super, dann brauchst du gar nicht weiterlesen.

Aber wenn Alltag für dich eher eintönig ist, eine Last und irgendwie zu bewältigen, dann müsstest du jetzt mal den Pauseknopf drücken und überlegen, wie und was du verändern willst.

Du musst nicht gleich eine neue Ausbildung absolvieren. Auch nicht ein Buch schreiben oder eine Weltreise starten.

Einfach mal das Leben reflektieren und das was du machst mit Leidenschaft machen. Auch das Putzen, Kochen und Einkaufen. Wenn dein grundsätzliches Lebenskonzept darauf ausgerichtet ist, deine Gaben und Talente ans Licht zu bringen und zu leben, dann läuft der ganze Rest wie geschmiert. FAST.
Beate und ich sind ja mal wieder etwas am Aushecken, es braucht noch ein Weilchen bis wir damit rausrücken, aber das macht uns gerade mal wieder lebendig, lässt uns etwas überschwänglich werden. Da müssen wir schon ein bisschen aufpassen, dass wir nicht abheben. Wobei es sich gerade schon ein bisschen wie fliegen anfühlt.

Dennoch läuft bei uns der ganz normale Alltag weiter, mit Betten machen, Wäsche waschen und so nem Kram. Gehört auch bei uns zum Leben dazu. Nur dass du weißt, dass wir auch einen Haushalt haben. Und BEIDE KEINE HAUSHALTSHILFE.

Ich mach dann jetzt mal den Rechner aus und geh ein bisschen putzen, und sing dabei.

hm

Sonntag, 19. Februar 2017

Dankbarkeit

Als Pastorenfrau bin ich es jetzt schon 25 Jahre gewohnt, dass ich sonntags meinen Mann predigen höre. Was nicht so oft vorkommt ist, dem eigenen Sohn zuzuhören.

Während mein Mann heute Morgen in Malawi einen Gottesdienst besuchte, predigte unser Großer bei uns in Appenweier. Die ein oder andere Träne musste ich mir verkneifen, als dann auch noch die Süßmaus ans Klavier ging und zum Predigtabschluss sang und spielte. Mit Stolz kann ich mein Gefühl nicht beschreiben, viel eher mit Dankbarkeit. Ist doch nicht selbstverständlich, dass die Kinder auf solch geraden Wegen eine Beziehung zu Jesus entwickeln.

Unterwegs ins Erwachsenenleben müssen sie selber entscheiden, in welche Richtung ihr Leben weiterhin verlaufen wird.

Für uns war es selbstverständlich unsere Kinder sonntags mit in den Gottesdienst zu nehmen. Jeden Sonntag. Die Frage, ob wir mal nicht gehen stellte sich nie, nicht nur, weil mein Mann Pastor ist.
Nicht selbstverständlich ist, dass sie als Teenager und Erwachsene immer noch gehen. Das können wir als Eltern unmöglich beeinflussen, das ist eben reine Gnade.

Gnade, dass unsere Kinder eine Entscheidung getroffen haben, ihr Leben mit Gott zu leben. Gott hat keine Enkelkinder, sie mussten das alleine entscheiden.

Deswegen Dankbarkeit und nicht Stolz.

Und weil wir so ein geniales Technikteam haben, sind Predigt und Lied schon online:

http://cz-agape.de/medien/online-predigten/2017-3/februar

hm

Freitag, 17. Februar 2017

Aus Fehlern lernen

Beate hat mich bei einem Telefonat auf die Frage gebracht: „Wann ist dir das letzte Mal ein Fehler unterlaufen?“ Es ging diese Woche um das Thema „Lebe entspannt“

Entspannt auch mit seinen Fehlern umzugehen müssen wir lernen. Viel lieber ärgern wir uns, verdammen oder schämen uns sogar. Ich erzählte von meinem Fauxpas vor ein paar Jahren. Als ich an einem Tag zwei Termine gleichzeitig zugesagt hatte. Eine Buchlesung in Mannheim und einen Frauenabend in Freiburg.

Dumm gelaufen und ziemlich peinlich den Veranstaltern gegenüber.

Nach dem ersten Schreckmoment gebetet, abgewägt auf welche Veranstaltung ich sollte, Beate angerufen, ob sie die Buchlesung in Mannheim übernimmt und an dem Abend in Freiburg nachhaltige Früchte geerntet.

Heute kann ich darüber lachen, vor ein paar Jahren wäre ich am liebsten im Erdboden versunken.
Wir plauderten im Kurs ein bisschen über Fehler und wie wir damit umgehen. Auch mit Fehlern in unserem Essverhalten. Passiert, geht nicht mehr zu ändern, na Schätzchen, mach dich nicht verrückt und blick nach vorne. Denn dein Leben spielt vorwärts.

Gestern Abend ist mir wieder ein Fehler passiert. Nein, er hatte nichts mit essen zu tun. Hat mich gestern noch eine Weile grübeln lassen, heute Morgen auch, dann ein gutes Gespräch mit einer Freundin und schon hab ich meine Lektion gelernt. Ich bin auch nur ein Mensch, hab gute und schlechte Tage, mache sehr oft ganz viel richtig, aber auch hin und wieder Fehler.

Und hatte ich das nicht letztens erst geschrieben? Unsere eigenen Fehler bringen uns immer wieder auf den Boden und lassen uns wissen wie menschlich wir sind, und verhindern, dass wir überheblich werden.
Fehler gehören zum Leben dazu, jeder von uns macht sie. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen und was wir aus ihnen lernen.

Na, da hab ich gestern mal wieder ganz viel gelernt.

hm

Donnerstag, 16. Februar 2017

Vier Tage Auszeit

B. drückte mir am Dienstag ihre Anmeldung in die Hand mit den Worten: „Das gönn ich mir und ich freue mich schon riesig.“

Sie hatte auf meiner Website vom Seminar im Monbachtal „Body Spirit Soul“ gelesen und überlegt, ob das evtl. etwas für sie wäre.



Natürlich konnte ich sie sehr ermutigen. Zweimal schon war ich zu so einem Seminar dort eingeladen, hinterher gab es nur positives Feedback und veränderte Herzen. Und ich glaube, die ein oder andere hat sogar ein Pfündchen abgenommen. Waren Lebe-leichter-Seminare.
Dieses Mal wird es etwas anders. Lebe leichter wird auch ein Bestandteil der Tage sein, aber der Fokus liegt auf Körper, Seele und Geist.

Vier Tage, die du dein Leben lang nicht vergisst, ein guter Anstoß dein Lebenskonzept zu überdenken, mit der Aussicht auf ein Happy End in deinem Leben.

Falls du dir also schon einmal Gedanken darübergemacht hast, ob eine Auszeit in einem Kloster mal dran ist, ein paar Wellnesstage um runterzukommen und abzuschalten, eine Pilgerreise oder sonst irgendetwas für Körper, Seele und Geist, dann halte dir den Termin vom 15. Juni bis 18. Juni frei.




Oder besser noch, du meldest dich gleich an, bevor die Plätze alle weg sind. Das Monbachtal ist eins der wundervollsten Gästehäuser, die ich kenne.

Hier ist das Anmeldeformular: http://www.liebenzell.org/gaestehaeuser-monbachtal/anmeldeformular/

Ich freue mich auf jeden Fall darauf, dich kennenzulernen. Oh, wir werden eine gute Zeit zusammen haben.

hm

Saubermachen lohnt grad nicht

Hier überschlagen sich gerade die Ereignisse. Mein Mann fliegt morgen nach Afrika, ein paar Kinder sind diese Woche bei uns vorrübergehend eingezogen, gestern bekamen wir nach einem halben Jahr endlich unser neues Auto (unser erstes Auto mit Automatik….ständig suche ich panisch die Kupplung…..), es gab noch ein paar glückliche Nachrichten für einen Sohn, ich saß das erste Mal in diesem Jahr chillend auf der Terrasse mein Gesicht der Sonne zugewandt, Vitamin D direkt auf die Haut, trainiere gerade für den Frauenlauf, der im Mai in Offenburg stattfindet, tüftele mit Beate zusammen unsere neuste Idee aus, pflücke eine Idee nach der anderen vom Himmel. Heute am Telefon waren wir beide uns mal wieder einig: „Wir arbeiten uns jedes Mal glücklich und es ist alles ganz leicht.“

Zwischendurch mache ich Krankenhausbesuche, bin Taxi für alle Kinder im Haus und versuche den Baustellendreck zu übersehen. Also so eine Baustelle im Haus hat gewisse Vorteile. Das gründliche Saubermachen lohnt einfach nicht. Wobei ich dafür momentan eh keine Zeit hätte. Gemachte Betten, staubfreie Möbel, geputzte Fenster sind sowieso überbewertet, finde ich gerade. Kann morgen schon wieder anders aussehen, aber gerade eben ist alles gechillt.

hm

Mittwoch, 15. Februar 2017

Auf der anderen Seite der Welt

Ok, ich muss es zugeben, ich bin ein bisschen wehmütig. Aber noch viel mehr freue ich mich.

Darüber, dass mein Mann gerade seine Koffer packt und am Freitag für 15 Tage nach Malawi fliegt. Nicht um Urlaub zu machen, sondern um dort mit einem Bauteam zusammen ein Dach für eine Schule zu bauen.

Wehmütig, weil ich mir natürlich von Herzen wünsche selber nach Afrika zu fliegen um „unsere“ Kinder in „unserer“ Schule in Cakuti/Angola zu besuchen.

Freudig natürlich, weil ich es meinem Mann von Herzen gönne, diese Erfahrung zu machen. Und wenn man schon so handwerklich begabt ist, dann ist es nur fair, seine Talente auch dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden. Aktuell setzt er sie gerade bei uns im Keller ein, nach dem Wasserschaden saniert er da unten das komplette Heizsystem und erneuert ein Badezimmer inklusive Wasserleitungen.







Ab Freitag heißt es dann bei 30 Grad auf der anderen Seite der Erdkugel weiterarbeiten. Und sicherlich wird das Team dort auch eine super Zeit zusammen haben.
Am Sonntag ist er von unserer Gemeinde „offiziell“ ausgesendet worden, bewegender Moment für alle.





Werde für 15 Tage Strohwitwe, hab meine Tage schon verplant, selber eine Woche Urlaub im Norden mit Miniarbeitseinsätzen und kaum ist er abgeflogen wird er schon wieder hier sein.

Zwischenzeitlich bin ich mit Sabine Wenz, der 1. Vorsitzenden von JAM Deutschland im Gespräch. Eine Reise nach Cakuti ist geplant, vielleicht nächstes Jahr, und wenn es passt, bin ich dabei.

Was ich gefahren noch erfahren habe:

2016 wurden alleine über Lebe leichter 17.397,80 € gespendet. Wie krass ist das denn?

DANKE an alle Lebe-leichter-Coachs, die mitgesammelt haben, an alle Teilnehmer, an dich und mich.

Wir haben 360 Kinder ein Jahr lang ernährt.

hm

Dienstag, 14. Februar 2017

Wenn arbeiten Spaß macht

„Jetzt haben wir vergessen zu fragen, ob jemand ein Foto von uns macht…..für den blog.“, fällt Beate ein, als unsere Gesprächspartner gestern das Zimmer verließen und wir noch gute zwei Stündchen Zeit hatten um neue Projekte zu planen. Also wurde es ein Selfie mit mehreren Versuchen, das Beste haben wir genommen.








Aber eins nach dem anderen. Der Termin in Freiburg gestern Morgen war lange geplant, das Projekt ganz außergewöhnlich, nun sind wir gespannt auf die Umsetzung, und freuen uns.

Nach unserem Gesprächstermin waren wir dankbar, dass wir im Tagungsraum noch ein bisschen Zeit zu zweit hatten, mit Kaffee, Wasser und Obst. Wir mussten uns jetzt schon eine Liste mit Zielvorgaben und Abgabeterminen erstellen, damit wir nichts durcheinanderbringen und auch nichts vergessen. Sehr spannend was wir da unter vier Augen, zwei Herzen und mit ziemlicher Sicherheit göttlichem Segen ausgebrütet haben. Wir platzen fast vor Tatendrang und auf unserem Schreibtisch türmt sich mal wieder die Arbeit. Schöne Arbeit.

Das coole dabei: Immer wenn es sich für uns leicht anfühlt, dann sind wir auf dem richtigen Weg, dann fließen die Ideen, dann müssen wir nur noch die Puzzleteile zusammenfügen, ein bisschen kreativ sein, unsere Gedanken ordnen, zu Papier bringen na und fertig ist das Schätzchen.

hm

Samstag, 11. Februar 2017

Bei mir so wie bei dir

Es ist Wochenende und ich habe hier eigentlich nichts am Rechner verloren. Einer meiner Prinzipien ist ja, am Wochenende nicht am Rechner zu arbeiten. Aber es gibt klitzekleine Ausnahmen. Wie heute zum Beispiel. Und wo der Rechner schon einmal an ist, da kann ich dir auch gleich noch schreiben.

Musste heute mehrmals an E. denken, die mich am Donnerstag im Lebe-leichter-Kurs fragte, wie es sein kann, dass ich auch mal ab- und zunehme, obwohl ich mich doch immer an unser Programm halte. Und ich sei doch auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut mit allen Herausforderungen, die jeder so hat.

Wir hatten eine super Kursstunde und ich konnte allen Teilnehmern beruhigt versichern, dass durch meine Adern rotes Blut fließt und ich vor den allergleichen Herausforderungen im Leben stehe wie sie auch.
Auch ich muss bei Schokolade „Nein danke“ sagen, auch wenn das Herz schreit und sich wie ein Kleinkind in der Trotzphase bockig auf den Boden schmeißt. Na und dann ist es wie bei der Kindererziehung auch. Meistens bleibe ich standhaft, aber manchmal, da fehlt mir die Kraft und die Lust, und dann gebe ich nach. Hin und wieder fühlt es sich so an, als würde das Herz mich mit großen Kulleraugen ansehen und betteln: „Biiiiiitttte!“ Na, da kannste ja schlecht nein sagen.

Und wenn ich zu oft gegen das bockige und bettelnde Herz verliere, na dann nehme ich natürlich auch zu, logisch. Mein Stoffwechsel funktioniert leider auch nicht auf Hochtouren, wenn ich den ganzen Tag auf dem Sofa liege, ich muss mich genauso bewegen wie du. Und tue ich das nicht, weil ich keine Lust habe, na dann verschwinden die paar Muskeln, die ich habe auch noch.

Also, bei mir alles so wie bei dir.

hm

Donnerstag, 9. Februar 2017

Unterwegs in den Norden

Beate und ich bekommen immer mal wieder Mails von Blog- und Buchlesern, die uns gerne auf einem Vortrag erleben würden, aber einfach zu weit weg wohnen. Sicherlich tun sich immer auch mal Frauen zusammen und nehmen eine weitere Strecke in Kauf, aber vom Westen oder vom Norden sind wir doch schwer zu erreichen.

Also komme ich jetzt einfach mal in den Norden. Genau heute in zwei Wochen geht's los. Erst nach Münster, dann nach Buchholz. Dort spreche ich jeweils auf einer Frauenveranstaltung, und wenn du um die Ecke oder um zwei Ecken wohnst, dann melde dich doch einfach an. Dann sehen wir uns. Beide Male spreche ich über das Thema „Body Spirit Soul“. Wird direkt dein Herz treffen, garantiere ich dir.







Highlight in Münster: Die Süßmaus wird singen.

hm

Es lässt sich drin atmen

Mir müsste mein im November bestelltes Bräutigammutterkleid eigentlich schon ein bisschen besser passen, dachte ich heute im Fitnessstudio. Der viele Sport muss sich doch langfristig auch bei mir auszahlen.
Wobei ich gestehen muss, dass diese Sache mit den Muskeln, den definierten Oberarmen, dem flachen Bauch und straffen Hintern schon seit ich 40 bin nicht mehr ganz so easy ist. Und seitdem ich die 50 überschritten habe wundere auch ich mich schon sehr, dass ich nicht mehr so viel essen kann wie früher und mich NOCH mehr bewegen muss. Da bildet sich doch einfach nach ein paar Schlemmertagen, wie ich sie Weihnachten hatte, viel zu schnell der Stau am mittleren Ring und es braucht VIEL länger, den wieder wegzubekommen als noch mit Mitte 30.

Aber wenn eins die Sache nicht besser macht, dann ist es jammern. Hab ich mir sowieso abgewöhnt, ändert nämlich nichts.

Aber ich bin schon ziemlich diszipliniert gerade, die Hochzeit wird schließlich nicht verschoben, nur, weil ich nicht ins Kleid passe. Zumal ich sowieso an diesem Tag eine untergeordnete Rolle spiele. Dennoch möchtest du natürlich auf der Hochzeit deines Kindes auch nicht im Sack stecken.

Als ich heute vom Sport nach Hause kam, saß das verlobte Pärchen am späten Frühstück und ich fragte sie, ob sie mal mein Kleid sehen wollten. Natürlich haben sie brav genickt.

Auf dem Weg ins Schlafzimmer rufe ich ihnen zu: „Na guuuuut, wenn ihr es UNBEDINGT sehen wollt…“, und schmeiß mich dabei mal eben ins Kleid, an dem immer noch das Etikett hängt.
Was soll ich sagen? Ich kann atmen und mich bewegen. Da haben sich doch tatsächlich ein paar Muskeln definiert, bzw. da ist das Fett von der Weihnachtsgans dem Käsefondue und dem Raclette und den VIELEN SÜßIGKEITEN geschmolzen.

Das verlobte Pärchen nickt anerkennend, mein Mann steht fast mit offenem Mund da. „Sieht echt super aus.“
Drei klitzekleine Pfündchen, und es würde ein klitzekleines bisschen lockerer sitzen. Die Süßmaus hat ihr Kleid auch schon, das muss am Wochenende noch zur Schneiderin.

Na, da brauchen wir dann nur noch die Schuhe, und dann kann wegen mir die Hochzeit kommen.
Ach so, stimmt, es gibt da doch noch so ein paar andere Kleinigkeiten zu erledigen.

„Aber, wenn du das Kleid erst einmal hast, wird der Rest wohl nicht so schlimm sein.“, sprach die Hoffnung.

hm

Mittwoch, 8. Februar 2017

Gewohnheiten etablieren

Den ganzen Tag über schnappe ich Worte, Sätze, Ideen, Bilder und Gedanken auf, die ich versuche in meinem Kopf abzuspeichern für den nächsten Blogeintrag. Ganz oft denke ich: „Das schreib ich in den Blog.“ Und dann sitze ich vor aufgeklapptem Notebook und hab alles vergessen.

Scheint ja nicht so wichtig gewesen zu sein.

Während ich gerade noch am Überlegen bin, was mich heute Morgen so beschäftigt hat, schaue ich noch eben bei Beate vorbei, und da ist er wieder, der Gedanke.

Während Beate von den guten Fragen von Saskia Barthelmeß aus der neuen Lydia begeistert ist, las ich heute Morgen ihren Artikel zum Thema „Lobe den Herrn meine Seele, eine tägliche Herausforderung“ und ihrem 30-Tage-Versuch jeden Tag Gott zu loben.




Ich musste schmunzeln, als ich las, dass sie am Tag 1 mit ihrer Bibel, Notizblock und Smartphone den ruhigsten Ort in ihrer Wohnung gesucht hat und dann im Bett gelandet ist. Das genau ist nämlich auch mein Lieblingsrückzugsort.

Für mich ist es seit Jahren ein tägliches Ritual, mit einer Tasse Kaffee und meiner Bibel (die ich auf meinem I-Pad lese) eine halbe Stunde morgens im Bett zu verbringen. Ok, hin und wieder checke ich erst die Mails und schaue, was bei Facebook so los ist. Aber EIGENLTICH ist diese Zeit meine Stille Zeit mit Gott. Ich lese Bibel, bete und schreibe in mein Tagebuch. Dazu muss ich mich nicht mal mehr aufraffen und es gibt fast keine Ausnahmen.

Saskia schreibt, dass die Gehirnforschung gezeigt hat, dass unser Gehirn etwa dreißig Tage braucht, um sich auf eine Veränderung einzustellen und eine neue Gewohnheit zu etablieren. Wichtig wäre, dass es dreißig aufeinanderfolgende Tage sind.

Bibellesen und Beten ist bei mir zur festen Gewohnheit geworden. Es gibt andere Dinge, da bin ich noch am Üben.

Was möchtest du verändern? Welche Gewohnheit möchtest du festigen?

Bibellesen?

Beten?

Sport?

Freundlicher sein?

Liebevoller mit dir selbst umgehen?

Dich nicht so viel über Kleinkram ärgern?

Drei Mahlzeiten am Tag?

Nichts mehr vor dem Fernseher knabbern?

Jede positive Veränderung, die du in Gang setzt und die zu einer festen Gewohnheit wird, macht dein Leben ein bisschen leichter. Und dich glücklicher.

Braucht am Anfang die Disziplin, ist später Selbstverständlichkeit.

Und jetzt noch für dich zur Info, damit hier nicht irgendjemand ein schlechtes Gewissen bekommt:

Gott misst nicht die Zeit deiner Bibellese oder deiner Gebete und bewertet dich danach. Für ihn bist du unvergleichlich wundervoll, so oder so. Aber um das zu wissen, müsstest du schon lesen, was er so über dich denkt.

hm

Sonntag, 5. Februar 2017

Leichte Variante mit Topgeschmack

Einen Teller voll mit dem was dir schmeckt heißt es in unserem Lebe-leichter-6 x 1.

Was aber, wenn dir nur Pommes, panierte Schnitzel, Burger, Frikadellen, Nudeln mit Sahnesoße, Leberkäse und Co. schmecken?

Hier kommt der ganzheitliche Gedanke ins Spiel. Wenn dein Kopf über gewisse ernährungsphysiologische Zusammenhänge weiß, dann darf er das auch umsetzen. Und der weiß eigentlich, dass Pommes zwar lecker sind aber voller Fett triefen. Und dann ist es natürlich klar, dass das mit dem Abnehmen nix wird. Hin und wieder, da darf gerne eine Portion auf deinem Teller liegen. Aber wer immerzu nur Teewurst, Fleischsalat und Doppelrahmfrischkäse auf seinem Brot hat, der braucht sich nicht zu wundern, wenn sich die Waage nur in Minischritten bewegt.

Du musst natürlich nicht den 0,2%igen Frischkäse hauchdünn aufs Brot schmieren und mit einer Scheibe trockenem Hähnchenbrustfilet belegen, es darf schon „normal“ sein. Aber normal heißt nun auch nicht das krasse Gegenteil. Sei wählerisch, genieße in Maßen und wenn es gute Alternativen zur fettigen Variante gibt, warum nicht?

Ich belege zurzeit mein Brot sehr oft mit Hüttenkäse und ein paar Scheiben Avocado und eine Prise Salz. Die Avocado gibt es nicht in „fettrei“ oder „leicht“. Die genieße ich so, und weiß, dass die vielen einfach ungesättigten Fettsäuren meinem Herz guttun. Und das ist so saulecker, probiers mal aus.

Was es seit fast 20 Jahren so gut wie nie auf meinem Teller gibt:

Leberkäse
Croissant
Teewurst
Mortadella/Lyoner
Salami

Mein Kopf hat registriert, dass das wahre Kalorienbomben sind zusätzlich noch gespickt mit reichlich gesättigten Fettsäuren, die braucht kein Mensch.

Obwohl ich alles davon ziemlich gerne essen würde, weil einfach lecker, lass ich es dennoch. Entscheidet mein Kopf, auch wenn das Herz noch so bettlet.

Da schickt mir aber S. letzte Woche ein Alternativrezept zur Teewurst.
Und was soll ich sagen: Ab sofort esse ich wieder Teewurst – selbstgemacht

1 kleine Zwiebel
100 g Lachsschinken
250 g magere Schinkenwürfel
1 TL Edelsüßpaprika

1 Minute auf Stufe 10 im Thermomix pürieren. Geht bestimmt auch in einem normalen Mixer.
Anschließend 70 g Lätta dazugeben und nochmals 40 Sekunden auf höchster Stufe pürieren.



 Mag sogar der Rest der Familie :-)

hm

Samstag, 4. Februar 2017

Der Termin mit dir selbst

Meine Lebe-leichter-Teilnehmer habe ich diese Woche dazu verdonnert ermutigt, in ihrem Lebe-leichter-Planer jeden Tag der kommenden Woche reinzuschreiben, wann sie sich wie und wie lange bewegen. Quasi als Sportplan oder wie ich es nenne: Einen wichtigen Termin mit sich selbst.

Und den sagt man nicht ab. Du sagst ja auch andere Termine nicht einfach so ab, weil du keine Zeit hast, oder weil noch so viel im Haushalt zu erledingen ist, oder weil du keine Lust hast. Oder überlegst du morgens, ob du zur Arbeit gehst oder nicht? Fragst du dich das vor einem Arzttermin? Sagst du einfach so einen Termin mit einer Freundin ab, oder einen Massagetermin? Nö, oder?

Also Schätzchen. Ein Sporttermin, den du dir selber setzt ist ein Date mit dir. Das wird nicht abgesagt.

Natürlich solidarisiere ich mich mit meinen Teilnehmern und trage bei mir auch ein:

Mittwochmorgen: 45 Minuten joggen
Donnerstagabend: 30 Minuten bellicon
Freitagabend 45 Minuten joggen + 30 Minuten Gerätetraining
Samstagnachmittag: 45 Minuten joggen
Sonntag: nix
Montagmorgen: 45 Minuten joggen + 30 Minuten Gerätetraining
Dienstagabend: 30 Minuten Gerätetraining

Freitag wollte ich abends auf dem Laufband joggen und hinterher an die Geräte. Nachmittags stand bei mir Hausarbeit auf dem Plan. Aber während ich da den Staubsauger vor mich hinschiebe, lacht die Sonne durch unsere Fenster.

Kurzer Gedanke: Blöd eigentlich, heute Abend im Dunkeln auf das Laufband zu gehen während jetzt draußen die Sonne scheint.

Staubsauger aus, Joggingklamotten an, eine Stunde später weitergesaugt und abends nur noch an den Geräten gewesen. Also vorziehen kannst du solche Termine gerne, aber nicht nach hinten schieben, und schon gar nicht absagen.

hm

Freitag, 3. Februar 2017

Neue Rezepte

Bei mir gibt es weitgehend eine klassische Küche. Das hat vor allen Dingen etwas mit meinem klassischen Mann zu tun. Der mag alles gerne getrennt auf dem Teller, Fleisch, Gemüse, Beilagen, keine Sahne im Essen, Tomatensoße nicht zu sauer und noch so andere Kleinigkeiten, die es zu beachten gibt. Dennoch probiere ich hin und wieder gerne Neues aus. Manches schmeckt der ganzen Familie, manches nur mir, manches niemandem. Das kommt dann auf den Tisch und ich sage: "Esst es sagt nichts, ich koche es nicht noch einmal."

Am Wochenende nach dem Frauentag in Würzburg bekam ich von Beate und ihrem Frauenteam ein Kochbuch geschenkt. Wurde von drei Fitness- YouTubern geschrieben. Einer von ihnen ist in Beates Gemeinde, ich hatte schon von ihm gehört und mir ein paar seiner Videos angeschaut.
Schon beim Blättern am Samstagabend staunte ich, über die Ideen, die die jungen Männer umgesetzt haben. Auf so manches wäre ich im Leben nicht gekommen.

Hab sofort einiges ausprobiert, unter anderem gefrorene Weintrauben als Nachtisch.



Fazit: NUR lecker

Versuch Nr. 2: Pizzaboden aus Tunfisch






Fazit: Wer Tunfisch mag, geht so

Heute Morgen dann Versuch Nr. 3

Geröstete Kichererbsen.




Als die fertig waren kam meine Frühstücksidee:

3 EL geröstete Kichererbsen
½ Avocado
3 EL Granatapfelkerne




Fazit: leckere Vitamin- Eiweiß- Ballaststoff- Bombe mit reichlich einfach ungesättigten Fettsäuren.

Ich habe getrocknete Kichererbsen genommen und sie 50 Minuten im Schnellkochtopf gekocht, dann abkühlen lassen. Du kannst sie auch über Nacht einweichen und dann kochen. Sie müssen kalt sein, du trocknest sie etwas ab. Mische dann 250 g gekochte Kichererbsen mit 1 EL Öl, gib das Ganze auf ein Backblech, ca. 35 Minuten bei 200 Grad. Ab und zu ein bisschen verrühren.

Ich habe sie in meiner Heißluftfriteuse gemacht. Nach 30 Minuten waren sie fertig.





Wäre auch als Abendessen anstatt Brot mal eine nette Alternative.

hm

Mittwoch, 1. Februar 2017

Wegen der Barmherzigkeit

A. erzählt gestern im Lebe-leichter-Kurs, dass sie so sehr von sich selbst enttäuscht ist. Sie war eine Woche im Norden, war viel eingeladen, hat hier gegessen und da, zu viel und zwischendurch, ein bisschen Wein, hin und wieder Kuchen, wenig Bewegung, na ja, eben genauso wie Lebe leichter nicht funktioniert.

„Letzte Woche Dienstag war ich ja schon wieder zurück, aber ich bin extra nicht in den Kurs gekommen, weil ich mich so über mich geärgert habe und weil ich mich auch noch so geschämt habe. Hätte ich nicht bezahlt, und hättest du mir keine E-Mail geschickt, ich wäre wohl nicht mehr gekommen. Ich verstehe nicht, wieso mir das passiert, im letzten Kurs habe ich ratzfatz durchgehend abgenommen.“

Ich hatte dazu zwei Sachen zu sagen:

1. Genau für solche Situationen ist der Kurs doch gedacht. Nicht nur dafür, dass immer Friede, Freude, Eierkuchen ist, dass immer alle nur happy abgenommen haben. Dafür auch, ABER, auch für die Unfähigkeit, für die Ausrutscher, für nicht im Plan, und Enttäuschung. Wenn du in solchen Momenten nicht mehr kommst, na dann brauchst du auch keinen Kurs.

2. Und warum so etwas hin und wieder doch passiert? Damit du nicht überheblich wirst, damit die anderen Gnade vor deinen Augen finden. Was meinst du denn, was du für eine Person wärst, wenn alles in deinem Leben nur wie am Schnürchen läuft? Wenn du immer so super diszipliniert wärst und nie einen schwachen Moment hättest? Wenn du keine Probleme hättest, einen super Job, den besten Mann, die erfolgreichsten und bravsten Kinder, ein immerzu sauber und aufgeräumtes Haus, ordentlicher Garten, deine Finanzen im Lot, BMI von 21, nie krank, na eben die ganze Palette? Du würdest deine Nase ein bisschen höher tragen und überhaupt kein Verständnis für die Nöte der anderen haben. Ich glaube, ich wäre nicht so gerne mit dir befreundet. Müsste mich in deiner Gegenwart immerzu schlecht fühlen, weil ich es ja scheinbar im Leben nicht so gut hinbekomme wie du. Genau deshalb ist es gut, hin und wieder mal die eigenen Schwächen zu spüren. Das schenkt uns so viel Barmherzigkeit für den Nächsten.




Oh meine Liebe, was meinst du wohl, warum ich so viel Verständnis und Barmherzigkeit habe?

hm