Samstag, 16. August 2014

Ausflüge



Hin und wieder verlassen wir unseren eigenen Strand, unsere eigene Küste, um ein bisschen Abwechslung zu bekommen. Wenn das Meer keine Wellen schlägt steht meistens ein Ausflug zu unserer Lieblingsbucht auf dem Programm. Hier kommt man ohne Boot gar nicht hin. Das Wasser ist türkisblau und die Landschaft herrlich.



Einmal jährlich ist eine Fahrt nach Is Arutas unumgänglich. Wir alle mögen den weißen Kiesstrand.




Bei einer Stunde Anfahrt lohnt es sich allerdings nur, für den ganzen Tag hinzufahren. Während wir normalerweise erst nachmittags ans Meer fahren, starten wir die einstündige Fahrt Richtung Süden schon vormittags. Bedeutet allerdings auch, dass wir dann die ganze Mittagssonne abbekommen. Was dieses Jahr zur Folge hat, dass ich mir ordentlich die Beine verbrannt habe. Und das passiert mir, die ich immer darauf achte ordentlich eingecremt zu sein……

Was du daraus lernen kannst: Auch wenn der Wind bläst und du die Hitze nicht so spürst, mehrmals am Tag eincremen!!!

Sonst musst du dich so wie ich, abends mit Naturjogurt  eincremen – stinkt fürchterlich.
Ja, es tut weh, nein ich brauche kein Mitleid, ja, ich bin selber schuld, nein du bekommst kein Foto.
Erst, wenn alles schön braun geworden ist ;-)

hm

Donnerstag, 14. August 2014

Freundinnenmotivation



Auch wenn gestern die Beerdigung stattfand, die sehr bewegend war, bei der ich sehr viele Tränen gelassen habe, auch wenn heute Julians Todestag ist, heißt das nicht, dass hier alles traurig ist.
Gestern hat mein Mann nach der Beerdigung seinen Freund vom Flughafen abgeholt. Und so sind wir ab jetzt zu fünft. Sonntag fliegt Andreas zusammen mit Estella nach Hause, und mit dem gleichen Flieger kommen zwei unserer Jungs. Wir hatten uns bereits mental darauf vorbereitet, dass zur Hälfte des Urlaubs die Ruhe gegen etwas Action eingetauscht wird, aber so wie ich uns kenne, bleibt es trotzdem chillig. 

Das mit dem gemeinsamen Walken war wohl eine einmalige Angelegenheit, der Süßmaus ist es zu heiß. Dafür sind die Mädchen fleißig bei ihrem Trainingsplan. Gestern kamen sie ganz aufgeregt in mein Zimmer: „Joana hat 203 Sit ups geschafft.“, verkündigten sie. Coole Sache, wenn sich Freundinnen gegenseitig so motivieren. 

Und da denke ich jetzt gerade an dich. Bist du motiviert? Was macht die Bewegung Schätzchen? Liegst du nur auf der faulen Haut und lässt es dir gut gehen? Kannst du weiterhin tun, aber wundere dich dann nicht, wenn du immer träger wirst und sich ein paar Urlaubspfunde auf die Hüften schummeln. 

Was spricht denn dagegen, dich auch im Urlaub zu bewegen? NICHTS

Aber Heike, du weißt nicht wie das ist, ich kann mich einfach nicht aufraffen.

Quatsch, klar kannst du dich aufraffen, was soll denn der Spruch? Du bist doch mündig, kannst eigene Entscheidungen treffen. Du wirst doch bitteschön nicht der Bequemlichkeit in dir den Sieg gönnen.

Aber ich hab kleine Kinder, und auf die muss ich aufpassen.

Ja und? Dann mach was mit deinen Kindern. Federball, Fangen, Radfahren, Laufen, Schwimmen, kann man alles mit Kindern machen. Als meine Tochter klein war, hab ich sie mir auf den Bauch gelegt und bin rückwärts geschwommen. Und dann hast du ja vielleicht auch einen Mann, der mal auf die Kinder schaut, oder eine Freundin, oder eine Oma, oder einen Babysitter.

Aber mir fehlt die Zeit.

Ach komm.......

Ich weiß, ich bin hart, aber ich mein es nur gut mit dir. Ich will nur, dass du dich gut fühlst, dass es dir gut geht.

Du kannst gerne mit deinem Buch am Strand liegen, sitzen und Karten spielen, im Internet surfen, mit Freunden chillen, alleine chillen, in der Bar, im Restaurant, im Hotel sitzen. Aber der Tag hat 24 Stunden, und du könntest dich eine davon intensiv bewegen.

Mein Programm sieht so aus:

An mindestens 4 (meistens sind es mehr) Tagen die Woche gehe ich 50 Minuten laufen und mache hinterher 10 Minuten Gymnastik. Hab mir die Runtastic App auf mein I-Phone geladen, sehr motivierend. 

Natürlich muss ich mich auch aufraffen, natürlich würde ich lieber liegenbleiben, aber das gute Gefühl sich regelmäßig zu bewegen ist so viel besser, als immer nur bequem zu sein.

Netter Nebeneffekt: Ich nehme ab nicht zu und hab auch keine Rückenschmerzen.

hm

Dieser Ort



Völlig klar war für uns vor 14 Jahren, dass wir unser Haus verkaufen und niemals wieder nach Sardinien fahren. Wenn dein Kind im Meer verunglückt, dann willst du diesen Ort nie wieder sehen, nie wieder an diesen schrecklichen Tag erinnert werden.

Dachten wir.

Ein halbes Jahr später fragte mich mein Mann, ob wir es nicht doch noch einmal versuchen wollen. Ich lehnte zuerst ab, konnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Wie soll das gehen? Wie können wir jemals wieder an diesem Strand liegen, an dem unser Kind gestorben ist?
„Wir müssen ja nie wieder nach Porto Alabe, wir könnten nach Bosa an den Strand. Wir könnten die Fähre mit Reiserücktritt buchen, falls es doch nicht geht. Aber vielleicht werden wir es irgendwann einmal bereuen, wenn wir es nicht wenigstens versucht haben.“

Und so sind wir ein Jahr später mit unseren drei Jungs gefahren. Vieles war schwer, angefangen vom Packen, über das Ankommen am Hafen, das Beziehen der Kabine, und das Betreten der Insel. Der schlimmste Moment war der, als wir mit dem Auto vor unserem Haus standen. Ich konnte zuerst gar nicht reingehen. 

Aber wir haben uns überwunden. Haben alle Erinnerungen zugelassen, immer mal wieder geweint, aber nicht immerzu. Wir konnten auch lachen, den Urlaub genießen, und an Julian denken. An den Strand von Porto Alabe sind wir bis heute nicht mehr gegangen. Ein paarmal war ich alleine dort, habe von oben auf die Unfallstelle geschaut, meistens in einem emotional schlimmen Moment.
Dieses Jahr fahre ich das erste Mal mit der Süßmaus hin. In Erinnerung.

Wir sind so froh und dankbar, dass wir das Haus nicht verkauft haben. Hier ist die Erinnerung so lebendig. An keinem Ort der Welt denke ich so intensiv an meinen Zweitgeborenen. Tränen gehören jedes Jahr zum Urlaub dazu. Und das ist völlig ok. Julian ist ja jede Träne wert.

hm

Dienstag, 12. August 2014

In Erinnerung



In Erinnerung an Mario Sanna veröffentliche ich heute einen Blogeintrag, den ich vor drei Jahren gepostet habe:

August 2011
Seit unserem zweiten Sardinienurlaub kennen wir sie. Teresa und Mario mit ihren Kindern Marco und Barbara. Eine Familie, die wir hier 1995 in einer kleinen, italienischen, evangelischen Freikirche kennengelernt haben. Seitdem haben wir ein sehr herzliches Verhältnis, trotz der Sprachbarrieren. Auch, wenn ich vor Jahren mal ein Jahr an der Volkshochschule einen Italienischkurs belegt habe, fehlt mir doch für ein tiefgehendes Gespräch zu viel von dieser Sprache. Mein Mann ist da schon etwas cooler, der spricht auch mit Händen und Füßen, leitet Worte ab, und dem ist es auch völlig egal, wenn er einen Satz grammatikalisch falsch ausspricht. Also kann er sich wesentlich besser hier verständigen als ich. Und so kommt es auch, dass er weiterhin mindestens einen Sonntag mit in die Gemeinde geht, und meistens sogar gefragt wird, ob er predigen kann. 

Gegenseitig laden wir uns dann zum Essen ein,  die Familie hat zwischenzeitlich die Verwaltung für unser Haus übernommen und wir sind dankbar, dass wir solche Kontakte hier haben.



Und während ich so über die befreundete Familie nachdenke, darüber, wie sie uns auch in der schweren Zeit nach Julians Tod beigestanden haben, erzählt mir mein Mann am Nachmittag vom Gottesdienst. 

Mario hat ein Zeugnis erzählt:

„ Vlado und Heike wissen glaube ich gar nicht, dass sie einen Teil dazu beigetragen haben, dass mein Glaube an Gott gestärkt wurde. Wir erfuhren von dem Unfall vor 11 Jahren im Fernsehen, wussten sofort, dass es ein Kind von den beiden ist. Sofort fuhren wir ins Krankenhaus, standen da, mit der Familie und wussten selbst nichts zu sagen oder zu tun. Wir konnten nur da sein und beten. Und wir dachten, das war’s, wir werden sie nie wieder sehen.
Doch dann kamen sie wieder, und wir konnten beobachten, wie sie mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer umgingen, wie sie verarbeiteten und wie Gott ihnen Trost gab. Sie wurden nicht in ihrem Glauben erschüttert, sondern haben daran festgehalten, trotz der schlimmen Umstände. Das hat mir persönlich so viel Kraft gegeben auch in schwierigen Situationen den Mut und den Glauben nicht zu verlieren.“

Schon bei unserer Ankunft haben wir erfahren, dass es ihm nicht gut geht. Freitagabend wollten wir die beiden besuchen, nur Teresa war da, Mario bereits im Krankenhaus. Montag wollte Vlado ihn besuchen, keine Chance. In die Intensivstation wurde er nicht hineingelassen. In Deutschland darf er das immer als Pastor. Hier nicht. Zwei Stunden später ist Mario gestorben.

Wir sind SEHR traurig. Morgen ist seine Beerdigung, und übermorgen Julians Todestag.

hm

Montag, 11. August 2014

Abends am Strand



Der Trainingsplan der Mädchen ist nicht nur gut durchdacht sondern wurde auch gleich in die Tat umgesetzt. Gestern Abend waren wir also zu dritt unten am Strand laufen. Ich vorneweg, die Mädchen quasselnd hinterher. SEHR SÜß. Das Foto, das ich von den beiden gemacht habe darf ich leider nicht veröffentlichen, aber zumindest wo wir gelaufen sind:






Abends sind wir dann noch runter in eine Strandbar. Offiziell sollte es die Nacht der Sternschnuppen werden, wir haben allerdings nicht eine gesehen. Dafür Vollmond direkt über uns.



Und für mich gab es den ersten Aperol Spritz im Urlaub.




Bei jedem Einkauf fragt mich mein Mann: „Und, willst du noch Sekt und Aperol einkaufen?“
Ich bleibe hart. Hab mir vorgenommen, den nur zu trinken, wenn wir abends mal weggehen. Letztes Jahr hat mir dieses Getränk, und damit verbunden die geringe Hemmschwelle zum Käse, Salcicca und den Nüssen zu greifen, kneifende Hosen beschert. Das wird mir dieses Jahr nicht passieren.

hm