Samstag, 28. April 2018

Upps

Jetzt steht hier so langsam alles Kopf. Ab heute zählen wir die Tage, heute in einer Woche ist es endlich soweit.

L A D I E S D A Y  2 0 1 8


Unsere Vorfreude ist riesig. Im Team, bei all unseren Ladies und sogar unseren Männern. Denn die helfen mit, damit alle Frauen den Tag uneingeschränkt genießen können. Gerade gehen noch kleine Anfragen und Anweisungen in unseren WhatsApp Gruppen hin und her, die Spannung steigt und hin und wieder kribbelt es der einen oder anderen im Bauch. 

„Ich werde gerade ein bisschen nervös.“, schreibt C. gestern, nachdem immer noch Anmeldungen kommen. Und kurze Zeit später bekam ich ein Foto von ihr:


Upps.....


Nur mal gut, dass wir nicht jede Woche Ladies-Day haben.


hm

Donnerstag, 26. April 2018

Nichts zählen, nichts wiegen, nichts trennen

Bisschen Luxus gerade für mich, dass ich diese Woche „nur“ mit zwei Lebe-leichter-Kursen starte. Heute früh und Abend in Appenweier. Auch wenn mir die Entscheidung, Offenburg an eine Kollegin abzugeben, nicht leichtgefallen ist, es war definitiv richtig.

Denn so habe ich Herz und Kopf frei, für die anderen vielen Aufgaben, die vor mir liegen. Die Ladies-Day-Vorbereitungen nehmen gerade einen Großteil meines Denkens und Handelns ein. 

Wir zählen schon die Tage. Aber was so richtig cool ist. Alle sind völlig entspannt. Die Aufgaben sind klar verteilt, jeder kennt seinen Zuständigkeitsbereich, Ablaufplan und Helferlisten stehen, die letzten Tassen und Cocktailgläser haben meine Freundin und ich gestern noch bei Ikea besorgt, das Essen ist bestellt, jetzt muss ich nur noch meine Predigt vorbereiten. Also das, was ich seit Wochen im Kopf und im Herz habe, zu Papier bringen.

Aber heute ist mein Herz und mein Kopf bei meinen neuen Teilnehmern. Obwohl ich das Programm schon so oft vorgestellt habe, es fasziniert mich jedesmal wieder aufs Neue. 

Nichts zählen, nichts wiegen, nichts trennen und nicht den Kopf mit dem Thema Essen so belasten.

Falls du dich mal wieder fragst, was ich gerade so esse:

Morgens und abends sehr oft Vollkornbrot mit Dattel-Curry-Aufstrich und Humus.

Mittags diese Woche:

Montag: Frikadellen mit Kartoffelsalat und Möhrensalat (wobei ich die Frikadelle weggelassen habe, weil ich nicht so oft Fleisch essen möchte)
Dienstag: Lachsfilet mit Kartoffelsalat und grünem Salat 
Mittwoch: Brathähnchen mit Rotkohl und Kloß 
heute: Hühnerfrikassee mit Reis und Gurkensalat
morgen: Gemüsepfanne mit Buchweizen

Rezept für den Kartoffelsalat findest du HIER. Ich hab ihn diese Woche ohne Schinkenwürfel gemacht. Schmeckt auch super. 

So, jetzt hast du die ein oder andere Idee, was du mal wieder kochen kannst.


hm

Mittwoch, 25. April 2018

Lohnt sich das?

Natürlich hatte ich vor, meiner Gemeinde von der Afrikareise zu erzählen. Immerhin haben alle für mich und meine Gesundheit gebetet. Nur hatten wir letzten Sonntag einen Familiengottesdienst, und da war das Thema etwas unpassend. „Fände ich cool, wenn du berichtest, ich passe meine Predigt an.“ Mein Mann ist da sehr flexibel. 

Thema der Predigt am kommenden Sonntag lautet also:

„Lohnt sich das?“




hm

Montag, 23. April 2018

Vor vier Jahren träumte ich.....

Ich hab heute einen Pressetermin und bin am Recherchieren, wie und wann wir mit dem Spenden für JAM begonnen haben. Und da lese ich gerade eben, von was ich vor 4 Jahren geträumt habe:

Eintrag vom 10. Juli 2014:


Das ist krass, oder? 

Jetzt war ich in Afrika, das Herz voll und leer zugleich. Wir waren ein super Team, bestehend aus Sabine Wenz und ihrer Mitarbeiterin Maren, zwei Herren und einer Lady als Kamerateam, drei Sponsoren einer anderen Schule, Clint, einem Mitarbeiter von JAM international und mir. Nach einer Woche kannten wir uns alle ungeschminkt. 



Die ersten Tage bekamen wir ein Brötchen und eine Banane auf die Hand, dann ging es mit drei SUVs in den Busch. Vorher mussten wir uns jedesmal noch die Genehmigung vom hiesigen Bürgermeister einholen, immer mit feierlichem Empfang und einer Danksagung. Und dann ging es ab in die Pampa. Und wenn ich schreibe Pampa, dann hast du nicht wirklich ne Ahnung was ich meine. Stundenlang ruckelten wir über Waldwege mit tiefsten Schlaglöchern, Pfützen, bei denen du keine Ahnung hattest, was da drunter verborgen liegt. „Are we save?“, fragte selbst Sabine, das ein oder andere Mal Clint, aber der versicherte uns in ruhigster Rangergelassenheit: „Yes, we are save.“

Na dann, dachte ich……

Dass wir mit nur zwei platten Reifen wegkamen, und nur einmal in einem Schlammloch steckenblieben grenzt schon fast an ein Wunder.

Also, echtes Abenteuer. 

Du denkst dann nur einfach nicht, dass am Ende des Weges, Menschen leben. Aber jedesmal kamen wir an, an einem Dorf oder an einer Schule. Wenn du das nicht mit eigenen Augen gesehen hast, dann glaubst du das eigentlich nicht. Dass es so etwas im 21. Jahrhundert gibt.





Wir haben keine Ahnung was echte Armut bedeutet. Es gibt sie natürlich auch in unserem Land. Aber in Afrika habe ich neu gelernt. Es gibt

  • absolute Armut
  • relative Armut
  • gefühlte Armut

Absolute Armut bedeutete in diesem Fall, dass Menschen unter unwürdigsten Bedingungen leben müssen. Dass sie abhängig sind, von guten Ernten, damit sie selber satt werden und ihre Kinder versorgen können. Dass Dürreperioden, Regen, der zu früh oder zu spät einsetzt, Leben kostet. 

Insgesamt habe ich 5 Schulen besucht, die JAM betreut. Zwei von ihnen werden erst seit zwei Jahren unterstützt, zwei, darunter auch unsere Schule, seit 3 - 4 Jahren, und die letzte gibt es schon seit 10 Jahren. 

Und wenn man überhaupt Mut schöpfen kann, dann dadurch, dass man tatsächlich eine Weiterentwicklung erkennen kann. Da wo JAM ernährt, Brunnen baut, Gärten anlegt……da ist Hoffnung. Die jetzige Generation wird nichts mehr verändern können, aber die nächste.

In jeder Schule wurden wir herzlich empfangen, an manchen mit Gesang und Blumen. An der letzten Schule kam dann ein Junge im Alter von ungefähr 11 - 12 Jahren in die Mitte, und las einen Willkommenstext vor, den er fein säuberlich aufgeschrieben hatte.

Es war ein kleine Junge, stolz, uns zeigen zu können, was er in der Schule gelernt hat. 



Das war der Moment, in dem ich meine Tränen nicht mehr halten konnte. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht zu heulen. Aber da steckte soviel Hoffnung in diesem Kind, in diesem Dorf. Da wusste ich, es lohnt sich, weiterhin zu investieren.

Ich bin so dankbar, dass Beate und ich unserem Herzen gefolgt sind und mit JAM zusammenarbeiten. Mein nächster Traum besteht darin, die Schule weiterhin zu unterstützen und bei dem Aufbau von einer Krankenstation mitzuwirken.

Nächstes Ziel ist die Renovierung unserer Schule. Sie ist in einem echt desolaten Zustand……aber dazu später.

Nächstes Mal fliegen Beate und ich zusammen. Vielleicht in vier Jahren.


hm

Freitag, 20. April 2018

Entwarnung

Heute kam die Entwarnung vom Arzt: 

Keine Tropenkrankheit, weder Typhus, Malaria, Cholera, Amöben oder sonstiges Parasitenzeugs……einfach „nur“ eine schwere Magen-Darm-Grippe, die normalerweise von selbst wieder weggeht. 

Und das musste ich dem Arzt dann auch gleich bestätigen, seit gestern Nachmittag gehts mir besser. Entwarnung auch von allen anderen Angolareisenden, alle sind wieder gesund oder auf dem Weg zur Besserung. 

Da entspannt sich nicht nur der Darm sonder auch noch gleich das Herz. 

Bin heute Morgen das erste Mal wieder laufen gewesen, und das auch noch bei strahlendem Sonnenschein. Da gehts mir gleich noch ein bisschen besser.

In meinem Kopf rattert es, die Gegensätze von Afrika und unserer westlichen Gesellschaft stehen mir ständig vor Augen, und ich muss mich arg zwingen, das normale Leben hier wieder anzugehen.

Morgen spreche ich auf einem Frauenfrühstück in Remchingen und in riesigen Schritten näheren wir uns dem Ladiesday. Das sind so krasse Gegensätze zu dem, was ich erlebt habe, dass ich hoffe, richtige Worte zu finden. 

Falls du in der Nähe von Karlsruhe oder Pforzheim wohnst, dann komm doch gerne vorbei:

Frauenfrühstück in der Ev. Kirche Wilferdingen, Kutscherweg , 75196 Remchingen
Thema: ganzheitlich leichter leben – body spirit soul


Und hier geht’s zur Anmeldung für den Ladiesday:





Wird ziemlich gut.



hm

Dienstag, 17. April 2018

Medizinische Versorgung - Mangelware

Der Virus hält sich länger als vermutet. Fast alle aus unserer Gruppe hat es erwischt, mich anscheinend am ärgsten. Dabei ging es nicht jedem immer schlecht, eher so in Wellen. Der Rückflug allerdings war echt anstrengend, von Einzelheiten verschone ich dich. Sabine hat bei unserem längeren Aufenthalt in Luanda extra für vier Stunden ein Hotelzimmer gebucht, damit ich mich ausruhen konnte, abwechselnd haben mir die Ladies die Tasche getragen, und Medikamente angeboten. Aber trotz aller Tabletten, Tropfen und Spray gab es leider keine Besserung.



Eine Woche Afrika, und du wirst plötzlich so dankbar für die selbstverständliche medizinische Versorgung in unserem Land. Meinen Mann hatte ich von unterwegs aus schon alarmiert, er bekam gleich für gestern einen Termin beim Arzt für mich. Zwei Stunden später mit Infusion, Blutabnahme, Ultraschall, Abtasten, Gespräch, Fiebermessen konnte ich wieder nach Hause. Ergebnis bekomme ich morgen. 



Zumindest war nach der Infusion das Fieber runter, und jetzt hoffe ich einfach mal, dass sich der Rest morgen auch noch klärt. Zumindest war der Malaria-Schnelltest negativ.

Wirst du in einem Dorf in Angola krank, dann musst du da alleine durch, und meistens sterben die Leute. Medizinische Versorgung ist Mangelware. 

Wir wissen solche Sachen, aber wenn du das life vor Ort erlebst, bekommst du plötzlich eine andere Sicht auf das Leben, und das was wichtig ist.

Ich bin nur dankbar, dass ich auf diese Reise gehen konnte, mein Herz ist gleichzeitig voll und leer, aber mein Kopf hat eine Vision. Näheres erfährst du dann…….


hm

Donnerstag, 12. April 2018

Kurze Grüße aus Afrika

Normalerweise hätte ich keine Chance während meiner Zeit in Angola noch Blog zu schreiben. Von morgens 7:00 Uhr bis abends um 19:30 Uhr sind wir im Busch unterwegs. Die meiste Zeit des Tages sitzen wir im Auto, und wer es nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, dass wir da, wo wir entlangfahren mit einem Auto durchkommen. Und wir können uns nicht vorstellen, dass die Einheimischen diese Strecken zu Fuß zurücklegen. Überhaupt kann man sich als Europäer so ein Leben nicht vorstellen. Das, was in unseren Herzen gerade passiert ist überhaupt nicht mal eben in Worte zu fassen. Da brauche ich ein bisschen, um das zu Papier zu bekommen.

Heute mussten einige von uns einen unfreiwilligen Auszeittag nehmen, da uns ein Virus erwischt hat. Und so hörst du ausnahmsweise von mir.

Unsere Lebe-leichter-Schule haben wir vorgestern besucht.

Solltest du zu den Spendern unserer Schule gehören: DANKE - im Namen der Kinder, der Lehrer und der Eltern.

hm