Saßen vor drei Wochen bei einem Geburtstag mit Freunden
zusammen, als die Idee entstand, mal gemeinsam auf ein Oktoberfest zu fahren.
Ist nicht wirklich so mein Ding. Ich war noch nie auf einem Oktoberfest, meine
Vorstellung davon: Einen ganzen Abend zur Schunkelmusik auf harten
Festzeltgarniturbänken sitzen und beobachten, wie Leute mit zu viel Alkohol im
Blut hemmungslos werden. Also eben nicht mein Ding.
Aber eigentlich hab ich keine Ahnung. Und vielleicht könnte
es auch lustig werden, wenn man in Gesellschaft von Freunden dort zusammen
feiert.
Idee gehabt und gleich in die Tat umgesetzt. Am 3. Oktober
fahren wir zu zehnt nach Stuttgart aufs Cannstatter Volksfest.
Tja, und was brauche ich da unbedingt:
Ein Dirndl.
Geht gar nicht, denke ich. Im Leben werde ich kein Dirndl
anziehen. Bis ich weiß, dass das ein absolutes Muss ist auf einem Oktoberfest.
Also fällt mir spontan eine Bekannte ein, die ziemlich viel
Stil besitzt, und von der ich weiß, dass sie Dirndl besitzt, schon alleine
deswegen, weil sie in der Hotelbranche tätig ist. (Anmerkung für alle, die
nicht aus Süddeutschland kommen: Hier trägt man als Bedienung im Restaurant
IMMER Dirndl!)
Gestern Abend hab ich’s meinem Mann erzählt: „Ich geh morgen
zu M. und leih mir ein Dirndl aus.“ Er fand das super und verkündet, er kaufe
sich fürs Fest auch eine Lederhose.
Ich schaue ihn etwas ungläubig an und frage, ob sich das
lohnt, für einen Besuch auf dem Oktoberfest.
Daraufhin er in seinem trockensten Ton: „Ich bereite mich
damit mental schon darauf vor Deutscher zu werden. In vier Jahren darf ich dann
ja auch wählen, und dann gehe ich in Lederhose.“
hm
P.S. Ich hab’s gerade anprobiert und abgeholt, und es sieht ja
so süß aus. Ein Foto folgt.
Ich im Dirndl und mein Mann in Lederhosen – aber wehe du
lachst.