Ganz schön mutig fand ich die Süßmaus mit ihren drei Freundinnen und zwei Jungs. Nach der Jugendkonferenz haben sie sich vorgenommen noch viel öfter anderen von Gott zu erzählen. Und so trafen sie sich am letzten Freitag nach der Schule, liefen durch Offenburg und sprachen die Menschen an.
Mit einigen kamen sie ins Gespräch, andere wiesen sie
zurück. „Was habt ihr denen denn gesagt?“, will ich wissen.
Die Süßmaus strahlt übers ganze Gesicht: Entschuldigen sie
bitte, hat ihnen heute schon jemand gesagt, dass Jesus sie liebt?
Ich: Und dann?
Sie: Manche sind einfach weggegangen, andere haben gesagt: „Nein.“
Und dann haben wir gesagt: „Na dann sind wir heute die ersten. Jesus liebt sie,
behalten sie das im Herzen.“
E. erzählte mir, dass sie eine Bettlerin angesprochen haben,
und dass die unter Tränen ihre ganze Geschichte erzählt hat, das sei so bewegend
gewesen, und dann haben die Mädchen für die Frau gebetet. Und auch noch für
eine andere Frau im Rollstuhl.
Ich bin schon sehr beeindruckt von so einer Portion Mut.
Schmunzeln mussten wir dann aber alle bei Rons Geschichte.
„Ja also, ich war in Offenburg in der Stadt auf dem
Weihnachtsmarkt und hab da eine Bettlerin gesehen. Da dachte ich, die sprech
ich mal an. Hab mich zu ihr gesetzt und hab ihr etwas zu essen angeboten. Das
wollte sie nicht, sie hatte keinen Hunger. Trinken wollte sie auch nichts. Also
hab ich mit ihr erzählt. Eine Stunde lang. Es war arschkalt, und mein Handy ist
sogar noch kaputt gegangen. Aber das Gespräch war gut, und ich hab mich
gefreut, dass ich was tun konnte. Hab ihr dann gesagt, dass ich Freitag nochmal
in der Stadt bin, und ihr dann gerne etwas zu essen kaufe, vielleicht hat sie
dann ja Hunger. Daraufhin wollte sie meine Handynummer, damit sie mir schreiben
kann, wo sie sitzt. Ich hab sie ihr gegeben. Und dann bekam ich einen Tag
später einen Anruf von ihr. Und sie erzählte mir, dass sie nicht ganz ehrlich
gewesen sei, dass sie eine Reporterin ist und verdeckt ermittelt, wie die Leute
sich Bettlern um die Weihnachtszeit gegenüber verhalten."
Ich hab mich weggeschmissen.
Heute steht der Bericht in der Zeitung. HIER
Was bewegt Jugendliche fremde Menschen anzusprechen, ihnen
Essen, Trinken anzubieten und ihnen von Jesus zu erzählen? Sie bekommen kein
Geld dafür, oder irgendwelche Vergünstigungen. Sie bewegen sich auf dünnem Eis
und riskieren abgewiesen und belächelt zu werden. Den meisten Angesprochenen
steht die unausgesprochene Frage im Gesicht: „Seid ihr von den Zeugen Jehovas?“
Das, worauf wir uns gerade vorbereiten, was im 21. Jahrhundert
zum reinsten Konsum mutiert ist und höchstens noch als „Familienfest“ durchgeht,
hat doch eigentlich eine völlig andere Bedeutung.
Mal überlegt, was wir wirklich feiern?
Da fragt die Süßmaus völlig fremde Menschen: „Hat ihnen
schon jemand gesagt, dass Jesus sie liebt?“
Hat dir heute schon jemand gesagt, dass Jesus DICH liebt.
In der Adventszeit dürfen wir da offener drüber sprechen,
aber eigentlich will ich das 365 Tage im Jahr.
Und wenn mich eine Sache wirklich bewegt, wenn mich etwas zu
Tränen rührt, wenn mir etwas so richtig ans Herz geht, dann ist es der Moment, in dem DU das begreifst.
hm
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