Der Geburtstag des eigenen Kindes ist immer besonders, egal
wie alt sie werden. Und beim Ersten ist es der Moment vor vielen Jahren, an dem
ich Mutter geworden bin. Der Moment, der mein Leben für immer verändert hat.
24 war ich, heute vor 24 Jahren, um 16.21 Uhr war ich
plötzlich Mutter.
Darauf was dann geschieht, bereitet dich keiner so wirklich
vor. Du denkst nur an Bilderbuchtheorie, glücklich, schmatzende Säuglinge an
der Mutterbrust, Glücksgefühle, Emotionen pur.
Dir wird nicht gesagt, dass es nicht immer nur easy ist.
Dass Muttersein dich völlig überfordern kann, dass du mehrfach in deinem Leben an
deine Grenzen kommst, dass du Tausende von Fehlern machen wirst, obwohl du
eigentlich alles richtig machen willst.
Und womit du so gar nicht rechnest, das ist der
Mutterschmerz, der ab dem positiven Schwangerschaftstest in deiner Brust fest
verankert ist. Was du ab sofort dein Leben lang unbedingt erreicht willst:
Dass es deinem Kind gut geht.
Und du stellst fest, im Laufe der Jahre, dass du das nicht
in der Hand hältst. Du erkennst oft
deine eigene Ungerechtigkeit, und noch viel mehr die der anderen. Du kannst
deine Kinder nicht in Watte einpacken, weißt, dass sie darin ersticken würden,
musst lernen loszulassen auch auf die Gefahr hin, dass sie fallen.
Wir werden auf so vieles im Leben vorbereitet, lernen Mathe,
Deutsch, Physik und Biologie. Büffeln Vokabeln rauf und runter, bis sie uns aus
den Ohren raushängen. Wir sprechen über Beziehungen, Vertrauen, lernen den Umgang mit Geld und wie man
richtige Bewerbungen schreibt.
Aber auf den wichtigsten Job im Leben, Elternsein bereitet
uns niemand vor.
Wir müssen Prüfungen ablegen, für Schulabschlüsse,
Führerschein und Gesellenbrief, aber einen Abschluss in Muttersein oder
Vatersein gibt es nicht.
Man macht es halt so, wie man denkt, dass es richtig ist.
Übernimmt die Fehler der eigenen Eltern, oder vermeidet sie. Wir lesen
Erziehungsbücher, besprechen uns in Mutter-Kind-Kreisen und tauschen uns mit
Freundinnen aus. Versuchen das Beste
draus zu machen. Und irgendwie hoffen wir, dass es richtig war. Und manchmal
denkst du, du hast es total verkackt, und dann wiederum weißt du, es war doch
irgendwie richtig.
Letzte Woche hat er seine Bewerbung für das Theologiestudium
auf Beröa ausgefüllt und weggeschickt.
Kommenden Sommer, ein halbes Jahrhundert nach seiner Geburt, zieht er an
den Ort an dem er geboren ist, während des Studiums meines Mannes. Auf seinem
Selbsteinschätzungbogen musste er das Verhältnis zu seinen Eltern beschreiben.
Und füllt aus:
Besser geht nicht ;-)
Und so genießen wir heute zusammen mit ihm und seinen
Freunden diesen besonderen Tag, an dem ich Mutter geworden bin.
Besser geht nicht.
Besser geht nicht.
hm
Glückwunsch Heike...zur Mutter....und zu dem ach so wahren Bericht! Besser könnte man es nicht beschreiben; denn genau so ist es!
AntwortenLöschenAlles Gute wünscht Margret