Mit vielen Kindern im Haus werde ich immer mal wieder genötigt, mir in der Küche beim Kochen helfen zu lassen. Es sind rein pädagogische Gründe, warum ich sie lasse. Ginge es nach mir, hätte niemand etwas in meiner Küche zu suchen. Ich liebe den Trubel zu Hause, aber brauche hin und wieder auch meine Ruhe.
Am liebsten hat Julian mir geholfen. Da stand er voller Erwartung so
oft vor mir und fragte mich, ob er mir beim Kochen helfen soll. Und während ich
ungeduldig wartete, bis er das Gemüse fertig geschnitten hat, fragte er:
„Gell Mama, ich bin dir eine große Hilfe? Ohne mich, würdest du das gar nicht schaffen“
„Klar.“, log ich.
Brauche dir ja nicht erklären, wie oft ich mir nach seinem
Tod gewünscht hätte, dass er mir hilft.
Meine Kinder sind mittlerweile aus dem Alter raus, wo sie
helfen wollen. Nur die kleine S., die gerade bei uns wohnt, fragt hin und wieder:
„Kann ich dir helfen?“. „Nein.“, denke ich egoistisch, „Ja, gerne, danke.“,
sage ich pädagogisch.
Nur wenn ich genervt, gestresst oder angespannt bin, dann sag ich "Nein danke, heute nicht. Heute hilfst du mir am Besten, wenn ich es eben schnell alleine mache."
Pädagogisch auch wertvoll, für mich.
Und dabei fällt mir ein, dass ich gerne in Gemeinschaft bin, aber manchmal das Alleinsein brauche.
Während sich andere Laufpartnerinnen wünschen und gerne
während ihrer Walkingstrecke ne Runde plaudern, laufe ich lieber alleine,
stumm. Hin und wieder höre ich Musik, vorzugsweise Lobpreis, ganz oft genieße
ich die Ruhe. Das ist meine Zeit. Zeit in der ich kreativ werde, wo es keine
Ablenkung gibt, nur meine Gedanken und ich. Ok, hin und wieder mischt sich auch
der Höchste in meine Gedanken, lass ich gerne zu. Er ist ja immer dabei.
Aber donnerstags beim
Trampolinspringen in der Gemeinde, da ist es einfach cool, wenn ein paar Ladies
zusammen sind, das macht definitiv mehr Spaß als alleine.
Letzte Woche hatte ich in der Stadt ein paar Erledigungen zu
tun, nutze solche Zeiten immer auch, um mal durch die Geschäfte zu bummeln.
Ziehe das ein oder andere Shirt vom Ständer, probiere an, lege wieder weg,
entscheide mich hin und wieder, dass das gut zur restlichen Garderobe passt.
Und stelle fest, ich shoppe am liebsten alleine.
Aber hin und wieder, da macht das Bummeln mit ner
Freundin einfach viel mehr Spaß als alleine. Da plaudern wir, und lachen, und
finden coole Klamotten, probieren sie an, nehmen sie dann doch nicht, trinken
zusammen nen Kaffee, verkneifen uns den essen Kuchen, und haben einfach gute
Gemeinschaft miteinander.
Ich liebe Gemeinschaft und bin doch auch gerne alleine.
hm
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