So was kommt ab und zu mal vor. Dass Strom oder Wasser
abgestellt wird, weil irgendwelche Arbeiten durchgeführt werden müssen. Kennen
wir schon. Gestern früh standen einige „Enel-Autos“ vor der Tür, und die
Arbeiter erneuerten eine Stromleitung.
Als sie gegen Mittag wegfuhren und wir noch immer keinen
Strom hatten, dachten wir noch: „Die machen Mittag.“
Aber als dann abends, als wir vom Strand kamen das Licht
immer noch nicht funktionierte wussten wir, da kann was nicht stimmen.
Einen Abend im Urlaub mal ohne Strom zu verbringen ist jetzt
nicht das Schlimmste was passieren kann. Wir haben für solche Fälle immer ein
ganzes Paket voller Teelichter. Und die wurden gestern fast alle angezündet. Gekocht wird hier mit Gas.
Nur um den Inhalt des Gefrierfachs hab ich mir ein bisschen Sorgen gemacht. Den
machen wir nämlich zu Beginn des Urlaubs immer voll.
Die Nachbarin war heute Morgen so nett und hat bei der
Stadtverwaltung angerufen, die dann bei Enel, und 20 Minuten später stand der
Enel-Mitarbeiter völlig zerknirscht vor uns. Er hätte bei allen Bewohnern gestern nachgefragt, ob der
Strom jetzt wieder gehe, nur bei uns nicht, weil das Haus ja nicht immer
bewohnt sei. Und er bräuchte jetzt ein Leiter, um im Stromkasten nachzuschauen,
was da nicht in Ordnung sei. Und ob wir eine große Leiter hätten. Haben wir
nicht, die Nachbarin auch nicht.
Also stehen wir alle zusammen auf der Straße
und überlegen, wie der Strommensch oben an die Leitung kommt. Mittlerweile ist
die halbe Straße vor unserem Haus. Alle reden durcheinander. Das ist ja mal
wieder ein Dorfereignis. Und irgendwann bekommt das der Franzose, der uns
gegenüber wohnt auch mit, und der hat ne Leiter. Der Enel-Mann hat zwar schon
seinen Kollegen angerufen, aber war dann doch dankbar, dass er mit den Arbeiten
sofort beginnen kann.
Und dann schauen wir alle zu, wie der Enel-Mann den Schaden
behebt. Er schüttelt mit dem Kopf. Der Kollege gestern, hat versehentlich eine
Leitung gekappt, das tue ihm so leid.
Mein Mann und ich grinsen. Das ist so typisch hier.
Als alles wieder funktioniert kommt auch der Kollege aus
Macomer mit der Leiter. Beide entschuldigen sich mehrmals bei uns, hoffen, dass
nicht alles aufgetaut ist und wünschen uns noch einen schönen Urlaub.
Das sind so die kleinen Abenteuer, auf die ich hier
verzichten könnte.
Aber am Strand war’s schön, und da brauchten wir den Strom
auch nicht.
hm
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