Wenn du nach sechs Tagen London wieder nach Hause kommst,
freust du dich vor allen Dingen auf deine Kinder, und auf deine Matratze. Und nachdem du dich dann ausgefreut hast,
übersiehst du leider nicht in deiner Freunde auch sämtliche Spuren, die
eben diese geliebten Kinder in der Küche hinterlassen haben. Du übersiehst sie einfach
nicht mit dem Blick der Liebe. Du bist einfach nur dankbar, dass alles
in London und auf dem Flug gut gegangen ist, dass das Haus noch steht, deine Kinder
gesund sind, dass die verstauchte Hand des Großen nicht gebrochen ist, dass
keiner verhungert ist, und dass jetzt alles wieder seinen normalen Gang geht.
Was ist schon ein halber Tag Küche putzen und Böden wischen
im Verhältnis zu der Wiedersehensfreude? Und weil ich ja genau weiß, dass die
Montagsgedanken der Lydia in dieser Woche passend zum Muttertag meine sind,
konnte ich eben auch gar nicht meckern.
Ich hab nur ganz nett und liebvoll, mit entsprechendem Unterton Jonathan gebeten, den ganzen
Kakaoschleier von Kaffeeautomat, Arbeitsplatte, Toaster, etc. zu beseitigen,
und ihn super freundlich aufgefordert die Küchenschränke von der Schmiere zu
befreien. So wie es aussieht hat er eine Schokotorte gebacken, die Reste finde ich auf jeden Fall noch im Kühlschrank und auf der Arbeitsplatte, an den Küchenschränken, dem Boden, dem Kaffeautomaten, dem Toaster, der Spüle......
Und solche Gespräche laufen dann in etwa so ab:
Ich: Jonathan, kommst du bitte mal
Jonathan: Was ist?
Ich: Bist du bitte so nett und machst die Küche noch sauber.
Jonathan: Wieso? Ist doch alles sauber.
Ich: Ja, aber schau dir mal die Küchenfronten an, das ist
alles klebrig und verschmiert.
Jonathan: Wo denn, ich seh‘ nichts!!!
Ich grinse ihn an.
Jonathan: Also, ich hab die ganze Küche aufgeräumt, du siehst ja
nur das, was ich nicht gemacht habe.
Ich: Also, ich finde das so super, dass du dein eigenes Zeug
selber wieder abgewaschen hast, ganz toll, aber deshalb darfst du dennoch auch
die ganze Schmiere noch wegmachen.
Jonathan: Also, du hast immer was zu Meckern.
Ich: Ich mecker ja gar nicht, ich bitte dich ja nur, das
noch zu machen, alles gut, die Böden übernehme ich dann.
Zwischendrin bekomme ich mal noch liebevoll den Lappen ins
Gesicht, wir unterhalten uns ne Weile während Jonathan kläglich versucht seine Mutter
zufrieden zu stellen.
Ich: Na und dieses ganze Kakaopulver, was überall
zentimeterdick auf dem Kaffeeautomaten, Toaster, Arbeitsplatte, Ölflaschen etc.
liegt, dachtest du, das soll so bleiben?
Jonathan: Ja, sieht doch schön aus.
Ich freue mich einfach so sehr die Kinder wiederzusehen,
dass ich nicht meckern möchte, aber eigentlich würde ich gerne, so ganz doll.
Aber wie ja schon in den Montagsgedanken geschrieben, es nützt nichts.
Also lass ich es.
HIER geht es zu den Montagsgedanken der LYDIA
hm
Hach, meine Liebe, wie ist es doch schön, dass es bei Euch genau so zugeht wie bei uns. ;-) (Sogar die Dialoge sind dieselben.) Und ist es nicht herrlich, dass wir mit den Jahren immer gelassener werden? Inzwischen, finde ich, bin ich schon recht gut im nicht meckern. Liebste Grüße <3
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