Entschieden hatte ich es erst Samstagabend um 23.00 Uhr. Da
war mir klar, die Sehnsucht ist zu groß. Ich wusste, dass ich es zum
Gottesdienst nach Appenweier nicht schaffen werde, im Normalfall brauche ich
knapp 5 Stunden von Bad Gandersheim bis nach Hause. Aber vielleicht würde ich
es bis Mittag schaffen, dann könnte ich alle nochmal sehen.
Kurz vor Mitternacht haben wir meinen Stand abgebaut, alles
ins Auto geladen und auch den Koffer hab ich schon gepackt. Wecker früh
gestellt, um 7.45 Uhr saß ich im Auto unterwegs zur Gemeinde, während die
restlichen 1199 Frauen den Abschlussgottesdienst genossen.
Und wenn du dann so große Sehnsucht nach deiner Gemeinde und
deiner Familie hast, dann bretterst du eben Sonntagmorgen mal eben über die
Autobahn und schaffst es tatsächlich das Navi um 45 Minuten einzuholen. Falls du
gestern Vormittag auf der A 7 oder A 5 so einen kleinen grünen Mercedes A
Klasse mit gut 170 Sachen an dir hast vorbeisausen sehen, das war ich. Außer
bei Geschwindigkeitsbegrenzung – ich war schon brav.
Punkt 11.30 Uhr zum Schlussgebet kam ich an, öffne kaum die
Tür zum Saal, sehe meine Lieben und fang an zu heulen.
N. siehst mich, freut sich und fragt dann ganz erschrocken: „Was
ist denn passiert?“
„Nichts, ich hab euch einfach so sehr vermisst.“
Wie kann man nur so ein emotionales Weichei sein?
Und falls du dich fragst, wo man so viel Herzlichkeit und Emotionen findet?
hm
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