Montag, 15. April 2013

Rekordzeit



Entschieden hatte ich es erst Samstagabend um 23.00 Uhr. Da war mir klar, die Sehnsucht ist zu groß. Ich wusste, dass ich es zum Gottesdienst nach Appenweier nicht schaffen werde, im Normalfall brauche ich knapp 5 Stunden von Bad Gandersheim bis nach Hause. Aber vielleicht würde ich es bis Mittag schaffen, dann könnte ich alle nochmal sehen.

Kurz vor Mitternacht haben wir meinen Stand abgebaut, alles ins Auto geladen und auch den Koffer hab ich schon gepackt. Wecker früh gestellt, um 7.45 Uhr saß ich im Auto unterwegs zur Gemeinde, während die restlichen 1199 Frauen den Abschlussgottesdienst genossen.

Und wenn du dann so große Sehnsucht nach deiner Gemeinde und deiner Familie hast, dann bretterst du eben Sonntagmorgen mal eben über die Autobahn und schaffst es tatsächlich das Navi um 45 Minuten einzuholen. Falls du gestern Vormittag auf der A 7 oder A 5 so einen kleinen grünen Mercedes A Klasse mit gut 170 Sachen an dir hast vorbeisausen sehen, das war ich. Außer bei Geschwindigkeitsbegrenzung – ich war schon brav.

Punkt 11.30 Uhr zum Schlussgebet kam ich an, öffne kaum die Tür zum Saal, sehe meine Lieben und fang an zu heulen.

N. siehst mich, freut sich und fragt dann ganz erschrocken: „Was ist denn passiert?“

„Nichts, ich hab euch einfach so sehr vermisst.“

Wie kann man nur so ein emotionales Weichei sein?

Und falls du dich fragst, wo man so viel Herzlichkeit und Emotionen findet?


hm

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