Mittwoch, 5. November 2014

Kokosöl und Clean Eating



Stolpere diese Woche gleich mehrfach über zwei neue Trends, und muss innerlich doch mal wieder mit dem Kopf schütteln.

Neustes Gesundheitsprodukt soll das Kokosöl sein. Reich an Laurinsäure (dabei handelt es sich um gesättigte Fettsäuren) soll es gegen allerlei Krankheiten gut sein aber, und jetzt kommt der Hammer, vor allen Dingen die Abnahme fördern. Weil diese Fette sofort in den Blutkreislauf gelangen, und dort zur Sättigung führen, weil diese Fettsäuren nicht eingelagert werden undsoweiterundsofort.
Die Befürworter raten allerdings klugerweise auch zu einem dosierten Umgang mit dem neusten Wundermittel. 

Und alle Gesundheitsbewussten und Abnehmwilligen stürzen sich auf dieses Produkt. In der Hoffnung, damit endlich die Geheimwaffe gefunden zu haben, ihren Pfunden zu Leibe zu rücken.
Sorry, aber das funktioniert nicht.

Nochmals zum Verständnis für alle:

Du nimmst ab, wenn du weniger Energie aufnimmst als du verbrauchst PUNKT

Wenn du zum Braten dann hochwertiges Kokosöl nimmst, gerne. Aber Schätzchen, unterm Strich zählt das Energiedefizit. Es sind nämlich nicht die paar Gramm Fett, die du zum Braten oder im Salat verwendest die zum Übergewicht führen. Es ist das Zuviel, und das Zwischendurch, und die mangelnde Bewegung. Und wenn du dann noch eine Balance für dein Herz und deinen Kopf findest, dann lebst du leichter, mit oder ohne Kokosöl.

Dann habe ich mehrfach diese Woche von „Clean Eating“ gelesen, im Internet und einer Zeitschrift. Und staune nicht schlecht.

Clean Eating bedeutet, die Lebensmittel so naturbelassen zu essen, wie es überhaupt nur geht.
Lief bisher immer unter dem Begriff „Vollwerternährung“. Aber das scheint nicht hipp genug zu klingen, erinnert eher an Birkenstock, Schurwollpullover und Grünkernbratlinge. Also nutzen wir doch die Anglizismen und geben dieser Ernährungsform einen neuen Namen.

Clean Eating klingt gleich viel cooler.

Wir empfehlen dir drei Teller zu essen nach deinem Geschmack. Vollkornprodukte sind auf jeden Fall besser als Auszugsmehl, viel Obst und Gemüse liegt IMMER auf deinem Teller, ganz naturbelassen, na und die weiteren Empfehlungen bekommst du Woche für Woche in den Lebe-leichter-Kursen.
Und wenn ich jetzt mal weiter denke, finde ich das sich „Lebe leichter“ doch noch cooler anhört als „living lighter“.

hm

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