Montag, 10. Juni 2013

Ausgesperrt


Mich einfach auszusperren wäre die harmlosere Variante heute früh gewesen, ist sicherlich jedem schon mal passiert. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich immer die härtere Version abbekomme.

Wollte nur schnell noch heute Morgen das Büro aufräumen, weil wir für ein paar Tage dort Gäste beherbergen. Da lag noch ein Karton vom gestern aufgebauten Lattenrost herum, der sollte nur mal eben auf den Balkon, weil wir dort Altpapier und gelbe Säcke lagern. Im Normalfall benutze ich die Balkontür der Küche. Vom Büro gibt es auch eine Tür nach draußen, die ist aber meist verschlossen. „Warum den Umweg durch die Küche nehmen?“, denke ich, öffne die Tür, leg die Pappe in den Korb und schon während ich die Tür zufallen sehe denke ich das böse Wort, dass ich hier nicht veröffentlichen möchte.

Blöderweise hat die Tür von außen einen Knauf und ist nicht zu öffnen.
Tja, da stand ich nun auf meinem Balkon, Richtung Hof, in Bottenau wo alle 20 Minuten mal ein Auto vorbeikommt geschweige denn ein Fußgänger. Am liebsten hätte ich gleich mal „Hilfe“ geschrien, aber erstens hätte mich niemand gehört und zweitens war das einfach nur peinlich. Hatte ich erwähnt, dass ich nicht ganz schwindelfrei bin?

Meine einzige Hoffnung war Jonathan, der unten in seinem Zimmer tief und fest schläft. Aber der hätte mich im Leben nicht gehört. Dann vielleicht unser Mieter, der über uns wohnt. Hab versucht die vier Legosteinchen, die ich vom Aufräumen noch in meiner Hand hielt an sein Fenster zu schmeißen, aber im Werfen war ich schon immer eine Niete und hätte fast das Gleichgewicht verloren.
Auch mehrmaliges Rufen hat ihn nicht aus seiner Wohnung gelockt.

Und in so einer Situation machst du das einzig wirklich richtige was überhaupt möglich ist.

BETEN

Hab mich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass ich bis 13.00 Uhr warten muss, wenn nämlich Jonathan zur Arbeit fährt.

Und da höre ich doch tatsächlich zehn Minuten später, wie der Nachbar die Garage öffnet. Rufe laut: „HALLLLOOOO“ "Hilfe" war mir zu peinlich.

Du kannst dir nicht vorstellen wie erleichtert ich war ihn zu sehen.
Holt mir eine Leiter, hilft mir runter, und so konnte ich bei Jonathan am Fenster klopfen, der mir geöffnet hat.

Kam noch rechtzeitig zu meinem Zahnarzttermin und hab für diese Woche genug Abenteuer erlebt.

hm

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