Dienstag, 31. Juli 2018

Leinen los

Kerstin hatte mich vor ein paar Wochen angeschrieben, sie sei in der Nähe, und wollte mich gerne mal kennenlernen. Ich kann mich an eine kurze Begegnung mit ihr auf einer Konferenz vor mehr als 10 Jahren erinnern, ein Treffen wäre echt schön. Leider musste ich absagen, da ich an diesem Wochenende nicht zu Hause war. Auch an den nächsten beiden Malen, an denen sie in meiner Nähe ist, bin ich unterwegs. Wie schade. Aber sicherlich wird es in der nächsten Zeit mal ein Treffen geben, wer weiß, vielleicht bin ich ja mal in Berlin.

Kerstin, dann komme ich dich auf deinem Schiff besuchen.

Ihr Buch „Das gute Leben“ liegt schon eine Weile auf meiner Leseliste, aber vor lauter selber schreiben, kam ich kaum zum Lesen. Hab immer mal wieder durchgeblättert, und fand viele ihrer Ideen richtig gut. Klar sind Beate und ich in diesem Thema auch unterwegs, aber was mir gut gefallen hat, sind ihre Aufforderungen zur Tat und ihre Tipps zum Weiterdenken:

Nur so ‚ne Frage
Nur so ‚ne Idee
Musiktipp
Filmtipp

Kurz bevor wir letzte Woche zum Flughafen fuhren, kam dann ihr neustes Buch. Ich hatte es mir direkt bei ihr als Urlaubslektüre bestellt. Natürlich mit dem Vorsatz, dir hier im Blog darüber zu berichten.

Dass Kerstin sich vor ein paar Jahren ein Schiff kaufte um es zu einem Hausboot umzubauen, das wusste ich. Wer Kerstin als Facebook-Freund hat, der kam um die Geschichte nicht drum herum. Jetzt schreibt sie in ihrem Buch die Einzelheiten. Und das hat mich so richtig begeistert. Ich liebe wahre Geschichten, die mit Höhen und Tiefen verbunden sind, wo Gottes Handschrift immer wieder erkennbar ist, und die nicht nur nette Unterhaltung bieten sondern zwischen den Zeilen auch gute Inputs geben. Und natürlich ein Happy End haben.

„Leinen los - Wie ich mitten in Berlin ein Hausboot baute, um meinen Traum zu leben.“ ist so ein Buch.

Einen Tag hab ich gebraucht, dann war ich durch. Genauso wie Beate, die Kerstins Buch schon vor mir gelesen hatte, hab ich eine ganze Reihe von Lieblingssätzen grün unterstrichen. Sätze, die mich selber berührt, motiviert oder zum Nachdenken gebracht haben. Und genau das ist Kerstins Ansatz. Sie liebt es, wenn Menschen durch ihre Arbeit ins Handeln kommen. 

Liebe Kerstin, ist dir gelungen.

Hier ein paar „meiner“ Sätze:

„Ein starkes Happy End bewegt nicht nur, weil es am Ende gut ausgeht, sondern auch, weil die Hauptpersonen auf dem Weg dorthin verwandelt wurden. Hätten sie sich dem Veränderungsprozess widersetzt, wäre es meistens nicht zum Happy End gekommen.“

„Wenn man Salz und Zucker mischt, wird beides unappetitlich. Schmerzhaftes mildern, indem man krampfhaft versucht, Schönes beizumischen, ist emotional genauso widerwärtig. Schmerzhaftes darf als solches wahrgenommen und mit Trauer, Trost und praktischen Maßnahmen bewältigt werden. Und Schönes darf bejubelt und gefeiert werden. Manchmal beides nebeneinander - nur eben nicht vermischt.„

„So ärgerlich Fehler sind, ich übe mich darin, mich deswegen nicht anzuklagen. Fehler macht man, weil man es nun mal nicht besser weiß. Wer nichts tut, macht noch mehr falsch."

„Gelegenheiten muss man mutig ergreifen, wenn sie sich bieten. Im Nachhinein sind wir alle Genies und wissen: Das hätte ich machen sollen. Die Kunst ist es, etwas genau dann zu tun, wenn es dran ist. Träume und Risiken abwägen. Dann mutig entscheiden."

Und da war da noch Helge, einer der Bootsbauern, der am Ende Cello spielte. Aber das kannst du gerne selber lesen.



  • ISBN: 978-3-86270-974-8 (bene!: 978-3-96340-028-5)
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Verlag: Bene! 
  • Format: Klappenbroschur, ca. 192 Seiten mit zahlreichen farbigen Fotos, Format 13,5 cm x 21 cm
  • Serie: Nein
  • Mehr über den Autor: Kerstin Hack


hm

1 Kommentar: