Donnerstag, 9. Februar 2017

Es lässt sich drin atmen

Mir müsste mein im November bestelltes Bräutigammutterkleid eigentlich schon ein bisschen besser passen, dachte ich heute im Fitnessstudio. Der viele Sport muss sich doch langfristig auch bei mir auszahlen.
Wobei ich gestehen muss, dass diese Sache mit den Muskeln, den definierten Oberarmen, dem flachen Bauch und straffen Hintern schon seit ich 40 bin nicht mehr ganz so easy ist. Und seitdem ich die 50 überschritten habe wundere auch ich mich schon sehr, dass ich nicht mehr so viel essen kann wie früher und mich NOCH mehr bewegen muss. Da bildet sich doch einfach nach ein paar Schlemmertagen, wie ich sie Weihnachten hatte, viel zu schnell der Stau am mittleren Ring und es braucht VIEL länger, den wieder wegzubekommen als noch mit Mitte 30.

Aber wenn eins die Sache nicht besser macht, dann ist es jammern. Hab ich mir sowieso abgewöhnt, ändert nämlich nichts.

Aber ich bin schon ziemlich diszipliniert gerade, die Hochzeit wird schließlich nicht verschoben, nur, weil ich nicht ins Kleid passe. Zumal ich sowieso an diesem Tag eine untergeordnete Rolle spiele. Dennoch möchtest du natürlich auf der Hochzeit deines Kindes auch nicht im Sack stecken.

Als ich heute vom Sport nach Hause kam, saß das verlobte Pärchen am späten Frühstück und ich fragte sie, ob sie mal mein Kleid sehen wollten. Natürlich haben sie brav genickt.

Auf dem Weg ins Schlafzimmer rufe ich ihnen zu: „Na guuuuut, wenn ihr es UNBEDINGT sehen wollt…“, und schmeiß mich dabei mal eben ins Kleid, an dem immer noch das Etikett hängt.
Was soll ich sagen? Ich kann atmen und mich bewegen. Da haben sich doch tatsächlich ein paar Muskeln definiert, bzw. da ist das Fett von der Weihnachtsgans dem Käsefondue und dem Raclette und den VIELEN SÜßIGKEITEN geschmolzen.

Das verlobte Pärchen nickt anerkennend, mein Mann steht fast mit offenem Mund da. „Sieht echt super aus.“
Drei klitzekleine Pfündchen, und es würde ein klitzekleines bisschen lockerer sitzen. Die Süßmaus hat ihr Kleid auch schon, das muss am Wochenende noch zur Schneiderin.

Na, da brauchen wir dann nur noch die Schuhe, und dann kann wegen mir die Hochzeit kommen.
Ach so, stimmt, es gibt da doch noch so ein paar andere Kleinigkeiten zu erledigen.

„Aber, wenn du das Kleid erst einmal hast, wird der Rest wohl nicht so schlimm sein.“, sprach die Hoffnung.

hm

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