Samstag, 15. April 2017

Die Parallele

„Und wie war’s?“, fragte meine Freundin per Messenger gestern direkt nach dem Theaterstück, was sie leider aufgrund des 60. Geburtstags ihrer Schwiegermutter verpasste.

Gestern fehlten mir noch die Worte, heute versuche ich mich mal an einer Kurzzusammenfassung.

Es war schon besonders, diese riesige Schlange vor unserer Gemeinde zu sehen. 



Bis 18:00 Uhr mussten alle draußen warten, denn das Stück begann schon vor der Türe. 





Pünktlich wurde dann die Tür geöffnet.  Alles war abgedunkelt, und abgesperrt, jeder wurde vom Sicherheitspersonal  in Feuerwehrkleidung mit Namen registriert, erst dann durften sich die Besucher setzen. 





Ich hatte mir vorsorglich ein Taschentuch zurecht gelegt. Im Nachhinein hätte man die draußen auch vorher verteilen sollen. 

Das Stück wechselte zwischen Life- Darstellung, mehreren eingespielte Videos, Musikuntermalung, Ballet- und Akrobatik- Einlagen und sogar Zuschauereinbindung ab. 

Die Geschichte:

Ein Jahr vorher sieht man die kleine Lisa, wie sie morgens aufsteht und sich für die Schule fertigmacht. Ihr Papa verabschiedet sich von ihr und fährt zur Arbeit. Schnell wird klar, dass die Mama nicht mehr lebt.

In der zweiten Szene laufen drei betrunkene Mädchen auf die Bühne keifen etwas rum, leben um Party zu machen. Da sehen sie einen Bettler, beschimpfen und vertreiben ihn.

Das Bild wird eingefroren und der Vater erklärt, dass wir in einer Welt leben, in der keine Werte mehr vorhanden sind und das Vergnügen wichtiger ist als die Barmherzigkeit. Er lädt die Zuschauer zu dieser traurigen aber auch hoffnungsbringenden Geschichte ein.




Ein Jahr später hat sich die Welt verändert. Ein unheilbarer Virus hat sich verbreitet, alle Systeme brechen zusammen, es gibt keine Hoffnung zum Überleben, Essensrationen werden ausgeteilt, Heizung und Strom funktionieren nicht mehr, die Menschen sterben an dem Virus. Mediziner sind auf der Suche nach einem Antivirus. Dafür muss sich jeder registrieren und eine Blutabnahme über sich ergehen lassen. Auch Leute aus dem Publikum werden mit einbezogen, auch die Mädchen und Lisa und ihr Vater.




Auf der Suche nach etwas Essbarem zieht eins der Mädchen los und wird von der Krankheit angesteckt. Die Krankheit wird in Form des Teufels dargestellt.



Bei den Ärzten und Krankenschwestern macht sich Hoffnungslosigkeit breit, weil niemand den Antivirus im Blut hat. 



Bis sie auf die Blutergebnisse von der kleinen Lisa stoßen. 

Das könnte die Lösung sein.

Der Arzt bestellt Lisa und ihren Vater ein und erklärt ihnen, dass aus Lisas Blut der Antivirus hergestellt werden könnte. Zuerst freuen sich Vater und Tochter, dann erklärt der Arzt, dass Lisa noch so klein sei, und dass sie ihr ganzes Blut brauchen und sie das sehr wahrscheinlich nicht überleben wird.

Völlige Verzweiflung herrscht beim Vater, die beiden haben einen Tag Bedenkzeit. Lisa entschließt sich dafür, sich zu opfern, der Vater sagt ihr, dass sie dieser Welt nichts schuldig sei, stimmt dann aber unter Tränen zu. 

In einem sehr emotionalen Video treten die beiden den Weg zur Klinik an. (Da war’s bei mir vorbei mit der Fassung, und ich glaube bei allen anderen auch.)

Lisa verabschiedet sich von ihrem Vater und geht mit den weinenden Krankenschwestern mit.

Alles ist Dunkel, auf der Leinwand ist das EKG mit den Herztönen zu sehen und zu hören, dann die Nulllinie.

Im letzten Video sieht man, wie die Krankenschwester in Zeitlupe nach draußen rennt und den Menschen verkündet, dass der Antivirus gefunden wurde. Alle springen auf, freuen und umarmen sich, eine Reporterin berichtet, dass das Opfer eines 11jährigen Mädchens die Welt gerettet hat. 

Wieder das EKG auf der Leinwand, die 0-Linie und dann plötzlich das Wunder, der Herzschlag beginnt wieder. Vielleicht waren es drei Tage später.

Lisa wacht auf und fällt ihrem Vater in den Arm.

Tosender Applaus - und Erleichterung bei uns allen.



Am Ende zieht der Vater die Parallele zu Jesus, der sein Leben für die Menschen gab, und zu Gott dem Vater, der seinen Sohn gegeben hat.

Das ist nur ein kleiner Einblick, dessen, was uns unsere Jugend gestern auf der Bühne präsentierte. In Worte geschrieben ist es ein Bruchteil dessen, was unsere jungen Leute gestern transportiert haben. 

Morgen geht es weiter, da feiern wir die Auferstehung.

Nicht die von Lisa.



hm

1 Kommentar:

  1. Wow, da kriege ich ja schon Gänsehaut beim Lesen.
    Wahrhaft eine tolle Botschaft.
    Der Herr ist auferstanden

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