Dienstag, 12. August 2014

In Erinnerung



In Erinnerung an Mario Sanna veröffentliche ich heute einen Blogeintrag, den ich vor drei Jahren gepostet habe:

August 2011
Seit unserem zweiten Sardinienurlaub kennen wir sie. Teresa und Mario mit ihren Kindern Marco und Barbara. Eine Familie, die wir hier 1995 in einer kleinen, italienischen, evangelischen Freikirche kennengelernt haben. Seitdem haben wir ein sehr herzliches Verhältnis, trotz der Sprachbarrieren. Auch, wenn ich vor Jahren mal ein Jahr an der Volkshochschule einen Italienischkurs belegt habe, fehlt mir doch für ein tiefgehendes Gespräch zu viel von dieser Sprache. Mein Mann ist da schon etwas cooler, der spricht auch mit Händen und Füßen, leitet Worte ab, und dem ist es auch völlig egal, wenn er einen Satz grammatikalisch falsch ausspricht. Also kann er sich wesentlich besser hier verständigen als ich. Und so kommt es auch, dass er weiterhin mindestens einen Sonntag mit in die Gemeinde geht, und meistens sogar gefragt wird, ob er predigen kann. 

Gegenseitig laden wir uns dann zum Essen ein,  die Familie hat zwischenzeitlich die Verwaltung für unser Haus übernommen und wir sind dankbar, dass wir solche Kontakte hier haben.



Und während ich so über die befreundete Familie nachdenke, darüber, wie sie uns auch in der schweren Zeit nach Julians Tod beigestanden haben, erzählt mir mein Mann am Nachmittag vom Gottesdienst. 

Mario hat ein Zeugnis erzählt:

„ Vlado und Heike wissen glaube ich gar nicht, dass sie einen Teil dazu beigetragen haben, dass mein Glaube an Gott gestärkt wurde. Wir erfuhren von dem Unfall vor 11 Jahren im Fernsehen, wussten sofort, dass es ein Kind von den beiden ist. Sofort fuhren wir ins Krankenhaus, standen da, mit der Familie und wussten selbst nichts zu sagen oder zu tun. Wir konnten nur da sein und beten. Und wir dachten, das war’s, wir werden sie nie wieder sehen.
Doch dann kamen sie wieder, und wir konnten beobachten, wie sie mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer umgingen, wie sie verarbeiteten und wie Gott ihnen Trost gab. Sie wurden nicht in ihrem Glauben erschüttert, sondern haben daran festgehalten, trotz der schlimmen Umstände. Das hat mir persönlich so viel Kraft gegeben auch in schwierigen Situationen den Mut und den Glauben nicht zu verlieren.“

Schon bei unserer Ankunft haben wir erfahren, dass es ihm nicht gut geht. Freitagabend wollten wir die beiden besuchen, nur Teresa war da, Mario bereits im Krankenhaus. Montag wollte Vlado ihn besuchen, keine Chance. In die Intensivstation wurde er nicht hineingelassen. In Deutschland darf er das immer als Pastor. Hier nicht. Zwei Stunden später ist Mario gestorben.

Wir sind SEHR traurig. Morgen ist seine Beerdigung, und übermorgen Julians Todestag.

hm

3 Kommentare:

  1. Liebe Heike,
    ich habe feuchte Augen...
    Die richtigen Worte finde ich nicht.

    Ich habe euch fest im Gebet.

    Ganz liebe Grüße,
    Rosetta

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  2. Liebe Heike,
    auch ich bin mit Dir in Trauer verbunden. Heute vor 3 jahren verstarb mein Bruder mit 48 und vor 9 Monaten mein Mann und hätte am Sonntag Geburtstag gehabt. Auch am Sonntag vertarb eine mütterliche Freundin von mir nach langer Leidenszeit. Umgang mit dem Tod ist mir sehr nah und meine Trauer groß! Ich kann Dich gut verstehen und wünsche Euch allen die nötige Kraft für diese schweren Tage, auch für Teresa und Ihre Familien. Margret

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  3. Danke ihr Lieben, Margret ich drück dich in Gedanken.

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