„Da könnte man echt neidisch werden, so schön habt ihr es hier.“, flüstert mir meine Freundin aus Bremen vor ein paar Wochen zu, als ich mit ihr bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse sitze.
„Darum beneide ich dich.“, schreibt mir eine andere Freundin, als sie gehört hat, dass während des Seminars im Monbachtal neun Frauen zum Glauben gefunden haben.
„Ich beneide dich um deine Kinder, weil sie so Gott hingegeben sind, so musikalisch und sich so in die Gemeinde einbringen.“, verrät mir eine Bekannte.
Neidisch zu sein hat zwei Seiten. Es gibt die gute Art und die schlechte.
Meine Freundinnen beneiden auf eine gute Art.
Guter Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Sie gönnt dem anderen etwas, während es mit einem selbst nichts macht. Du sagst das deiner Nächsten, weil du ihr damit vermitteln willst, wie sehr du sie wertschätzt, oder das was sie hat. Du sagst, wow, ich beneide dich darum, ich freue mich für dich, ich hätte das auch gerne, aber ich bin mit dem zufrieden was ich habe. Ich schätze das an dir, ich bewundere dich, ich gönne es dir von Herzen. Mich spornt das an, mich motiviert das.
Da gibt es null schlechte Stimmung zwischen euch, da ist einfach trotzdem ganz viel Harmonie da. Weil du selber ja auch so viele Dinge zum Dankbar sein hast. Weil du so einzigartig und wundervoll bist, mit genau deiner Gabe Vielleicht bist du mega kreativ, oder redegewandt, oder du kannst gut zuhören, bist ordentlich, kannst gut singen, gut einparken oder na dir wird schon etwas einfallen.
Schlechter Neid ist das krasse Gegenteil. Du gönnst der Nächsten ihren Erfolg nicht, dich nervt es, wenn sie schon wieder abgenommen hat während du deinen Schweinehund einfach nicht überwunden bekommst. Sie hat das größere Haus, das schickere Auto, die klügeren Kinder, den größeren Erfolg, mehr Anerkennung, mehr Freunde. Sie ist auf die Party eingeladen, du nicht, sie hat den Urlaub gebucht, während du zu Hause bleiben musst.
Neid ist so ein mieser Wegbegleiter, denn sobald du ihm nur einen Spalt der Tür zu deinem Herz öffnest, kriegst du ihn kaum wieder los. Er säuselt dir dann ins Ohr, dass das Leben ja SO ungerecht zu dir ist, nur zu dir, und nie zu den anderen. Und dabei reißt er gleich die Tür nochmal auf und lässt Selbstmitleid noch rein. Die beiden zusammen stoßen dann mit nem Glas Sekt an und besaufen sich da in deinem Herz, und ertränken es, so dass du kaum noch gerade stehen kannst.
Ach Schätzchen, ich weiß, fühlt sich einfach nur mies an, wenn man dann so rumtorkelt.
Aber jetzt muss ich dir mal was sagen: Es ist deine Entscheidung was du in dein Herz lässt. Lass das mit dem Neid doch einfach mal sein. Es verändert deine Situation NULL.
NULL !!!!
Wie wäre es denn damit, einfach mal auf deine eigenen Segnungen zu schauen. Wow, schau doch mal genau hin, was alles vor deinen Füßen liegt. Und wusstest du, dass wir oft genau das ernten, was wir säen?
Wir können also nicht erwarten, Neid und Missgunst zu säen und Freude und Glück zu ernten. Wer Bohnen sät der erntet Bohnen, da kannst du noch so sehr auf Tomaten hoffen.
hm
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