Mittwoch, 27. Januar 2016

Zeit zum Leben

Unterhalte mich heute mit Frau K., die mir erzählt, dass sie über die Feiertage krank geworden sei, dass ihr Arzt ein beginnendes Burn out diagnostiziert hat, und dass sie, wenn sie so weitermacht keine 50 wird.

Einmal im Monat treffe ich sie, wir haben 45 Minuten zum Reden. Schon seit einer Weile beklagt sie sich über die vielen Arbeitsstunden, und dass sie ihr Leben gar nicht mehr genießen kann, weil sie nur noch am Arbeiten ist, und keine Zeit für sich, den Partner geschweige denn Freunde hat.
Einmal im Monat versuche ich sie zu ermutigen, kürzer zu treten, Stunden abzugeben, sich Zeit freizuschaufeln und auch an sich selbst zu denken. Was nützt das liebe Geld, wenn du keine Zeit hast, es auszugeben?

Es musste erst zur Krankheit kommen.

Manchmal sind solche Zeiten Maßnahmen, die dein Körper ergreift um dir mitzuteilen, dass du dein Tempo drosseln solltest. Nicht jede Krankheit, aber manche.

Frau K. erzählt mir von ihrem Ziel für 2016. „Ich will einfach mehr Zeit zum Leben haben.“ Ein Gespräch mit der Chefin war nötig, sie reduzierte um 5 Stunden und hat ab sofort einen Tag frei in der Woche.

C. lud letzte Woche spontan ein paar Frauen zum Kaffeetrinken ein. „Weil ich sonst den ganzen Tag am Arbeiten bin.“

Ich gönne mir heute Nachmittag einen Vortrag bei den Landfrauen in Oberkirch. Schwester Teresa Zukic spricht vom Umgang mit Fehlern. Ich hätte anderes zu tun, aber das kann ich auch später erledigen. Hin und wieder ist es wichtig, das Tempo zu drosseln und mal Zeit zu haben für Dinge, die dir guttun.

Ach, und hatte ich erwähnt, dass ich heute Morgen zu Frau K. mit dem Fahrrad gefahren bin? Zählt nicht auf dem Schrittzähler, ist trotzdem Bewegung.

hm

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